Angst vor Strahlung: Reedereien meiden Tokio

Washington/Hamburg (dpa) - Internationale Reedereien vermeiden es aus Angst vor Strahlenbelastungen, die Häfen von Tokio und Yokohama anzulaufen. Wie die Zeitung „New York Times“ am Samstag berichtete, hätten mehrere große Reedereien den Frachtverkehr gestoppt oder eingeschränkt.

Dagegen würden die von Fukushima weiter entfernten Häfen wie Osaka und Kobe weiterhin angelaufen.

Die Hamburger Reederei Hapag-Lloyd bedient die Häfen Tokio, Yokohama und Nagoya seit zehn Tagen nicht mehr, sondern leitet den Verkehr nach Kobe um. Bis jetzt betrifft das rund ein Dutzend Schiffe. Bei den meisten ist das bereits so geschehen, bei anderen geplant. Das Unternehmen beobachtet nach eigenen Angaben die Situation in Japan kontinuierlich und entscheidet von Tag zu Tag, welche Häfen angelaufen werden.

Anders hat sich die Reederei Hamburg Süd entschieden, die weiterhin Tokio anläuft, das nächste Mal planmäßig am 1. April. Die japanische Containerreederei NYK stellt fest, dass alle Dienste nach den gewohnten Fahrplänen abgewickelt werden. Daran werde sich erst etwas ändern, wenn offizielle Messwerte etwas anderes nahelegen.

Die „NYT“ berichtete weiter, chinesische Häfen würden Strahlentests für Schiffe aus Japan verlangen. Zuvor seien an einem Schiff, das in weniger als 120 Kilometer Entfernung Fukushima passiert habe, eine erhöhte Strahlenbelastungen gemessen worden. Das Schiff sei unter Quarantäne gestellt worden. Auch im kalifornischen Hafen von Long Beach habe die US-Küstenwache ein erstes Schiff aus Japan überprüft.