Anstieg der Ökostrom-Abgabe auf knapp 7 Cent möglich
Berlin (dpa) - Auf die Stromverbraucher in Deutschland könnte im übernächsten Jahr eine nochmals erhöhte Ökostrom-Abgabe von knapp 7 Cent pro Kilowattstunde zukommen.
Das geht aus einer am Freitag vorgelegten Prognose der vier großen Stromnetzbetreiber in Deutschland hervor. Sie erwarten für die Umlage nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) im Jahr 2015 eine Spanne von 5,85 bis 6,86 Cent.
In diesem Jahr liegt der Aufschlag für die Ökostrom-Erzeugung bei 5,28 Cent, im kommenden Jahr werden es 6,24 Cent je Kilowattstunde sein. Für einen Durchschnittshaushalt mit 3500 Kilowattstunden Jahresverbrauch bedeutet das ohne Mehrwertsteuer rund 35 Euro Mehrkosten auf dann 220 Euro. Die Umlage fließt an die Betreiber von Wind-, Solar- und Biogasanlagen, die 20 Jahre lang garantierte feste Vergütungen erhalten.
Für den Bundesverband Erneuerbare Energie (BEE) zeigt die Prognose, dass „die Zeiten deutlicher Anstiege der EEG-Umlage vorbei sind“ - auch wenn es noch eine „gewisse Schwankungsbreite“ gebe. Das erfreuliche Ergebnis sei zustande gekommen, obwohl die vier Netzbetreiber 50Hertz, Amprion, Tennet und TransnetBW bei ihrem Szenario des höchsten Preises völlig unrealistische Zahlen für den Windkraft-Ausbau und den Sonnenstrom-Anteil angenommen hätten.
Die Stadtwerke in Deutschland verlangen von der künftigen Bundesregierung, bei der Förderung von Ökostrom schneller ein Marktmodell einzuführen. „Die Zeitachse ist viel zu lang“, sagte der Hauptgeschäftsführer des Verbandes kommunaler Unternehmen (VKU), Hans-Joachim Reck, in Berlin zu den bisherigen Plänen von Union und SPD. Demnach will die angestrebte Regierungskoalition von 2018 an Ökostrom nicht mehr über eine feste Vergütung fördern.