dpa-Nachrichtenüberblick Wirtschaft
Post will Briefporto 2014 auf 60 Cent erhöhen
Bonn (dpa) - Für die Beförderung von Briefen und Paketen müssen die Bundesbürger im kommenden Jahr wohl erneut tiefer in die Tasche greifen. Bei der Bundesnetzagentur sei eine Anhebung der Preise für Standardbriefe ab 2014 um zwei Cent auf 60 Cent beantragt worden, kündigte die Deutsche Post am Freitag in Bonn an. Damit bestätigte das Unternehmen zugleich einen Bericht des „Handelsblatts“. Das Unternehmen nutze damit die vorgegebenen Möglichkeiten, die Preise an die „gestiegenen Kosten in einem schwierigen Marktumfeld anzupassen“, hieß es zur Begründung. Unverändert bleiben dagegen die Preise für andere nationale Briefformate wie Kompaktbrief und Postkarte. Der Bonner Dax-Konzern hatte erst zum Jahresanfang das Briefporto um drei Cent auf 58 Cent erhöht.
Max Bahr wird zerschlagen - Übernahme gescheitert
Hamburg (dpa) - Die insolvente Baumarktkette Max Bahr wird zerschlagen. Die Übernahme von 73 Märkten durch die Dortmunder Hellweg-Gruppe sei gescheitert, teilte Insolvenzverwalter Jens-Sören Schröder am Freitag in Hamburg mit. Es sei nicht gelungen, sich mit der ebenfalls insolventen Hauptvermieterin Moor Park MB über die Mietverhältnisse zu einigen. Moor Park vermietet 66 der 73 Standorte, die das Konsortium um Hellweg übernehmen wollte. Damit bleibt von dem ehemaligen Praktiker-Konzern mit seiner Tochtergesellschaft Max Bahr nichts übrig. Die Kette umfasste einmal 315 Märkte und beschäftigte rund 15 000 Mitarbeiter.
Debeka geht in Offensive - Vorwürfe nur gegen einzelne Mitarbeiter
Koblenz (dpa) - Nach den massiven Vorwürfen des illegalen Datenhandels geht die Debeka Versicherung in die Offensive. Es könne keine Rede davon sein, dass die Debeka in den vergangenen Jahren mehr als 10 000 Beamte mit über 100 Millionen Euro bestochen habe, teilte das Unternehmen am Freitag in Koblenz mit. Vielmehr richteten sich Bestechungsvorwürfe gegen einzelne Mitarbeiter. Das Netz von Tippgebern, die der Versicherung Interessenten für neue Policen nennen, sei indes rechtmäßig. Nach dem jetzigen Kenntnisstand stehe die Vertriebspraxis der Debeka im Einklang mit den gesetzlichen Vorschriften. Dies ergebe sich aus dem Bundesbeamtengesetz.
Verband: Wohnimmobilien im dritten Quartal deutlich teurer
Berlin (dpa) - Die Preise für Wohnimmobilien haben sich nach Zahlen aus der Kreditwirtschaft im dritten Quartal deutlich erhöht.
Eigentumswohnungen in Deutschland seien im Vergleich zur Vorjahresperiode durchschnittlich um 4,8 Prozent teurer geworden, teilte der Verband deutscher Pfandbriefbanken (VDP) am Freitag mit. Bei Ein- und Zweifamilienhäusern sei der Preisanstieg mit einem Wert von 3,4 Prozent geringer ausgefallen. Der Index für Mehrfamilienhäuser kletterte um 6,1 Prozent. Der Verband berechnet die Preisveränderungen anhand einer vierteljährlich aktualisierten Datensammlung aus dem Kreditgeschäft von 21 Banken.
Inflation in Euroländern auf niedrigstem Stand seit vier Jahren
Luxemburg (dpa) - Sinkende Energiepreise haben die Inflation in den 17 Euroländern auf den niedrigsten Stand seit vier Jahren gedrückt. Im Oktober lag die jährliche Teuerungsrate bei 0,7 Prozent, nach 1,1 Prozent im September. Das teilte die EU-Statistikbehörde Eurostat am Freitag in Luxemburg mit. Sie bestätigte damit eine erste Schätzung. Insbesondere die Preise für Heizöl, Benzin und Telekommunikation sanken. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte vergangene Woche reagiert und den Leitzins auf das Rekordtief von 0,25 Prozent gesenkt. Das billige Geld soll helfen, eine deflationäre Abwärtsspirale aus fallenden Verbraucherpreisen und schwachem Wirtschaftswachstum zu verhindern.
Streit um Bankenrettung in der EU - Deutschland hat Bedenken
Brüssel (dpa) - Die EU streitet um gemeinsame Regeln zur Schließung oder Sanierung maroder Banken in Europa. Ein Durchbruch wurde beim Treffen der EU-Finanzminister am Freitag in Brüssel nicht erwartet. Nach monatelangen Debatten sind Kernpunkte noch umstritten.
Luxemburgs Finanzminister Luc Frieden sagte: „Ich glaube, diese Gespräche brauchen noch einige Zeit, es sind mehrere Frage offen.“ Viele Minister rechnen erst im Dezember mit einer Einigung. Laut EU-Diplomaten muss zunächst in Berlin eine neue Bundesregierung stehen, Union und SPD sind sich bei dem Thema noch nicht einig.
Dax klettert dicht an sein Rekordhoch heran
Frankfurt/Main (dpa) - Der Dax hat am Freitag seine kräftigen Vortagesgewinne ausgebaut und ist dicht an sein Rekordhoch herangelaufen. Nachdem er im frühen Handel auf der Stelle getreten war, legte der Leitindex bis zum Nachmittag um 0,31 Prozent auf 9178 Punkte zu und gewann damit im Wochenverlauf bislang 1,1 Prozent hinzu. Der MDax stieg um 0,21 Prozent auf 16 119 Punkte. Der TecDax rückte um 0,35 Prozent auf 1150 Punkte vor. Am Rentenmarkt fiel die Umlaufrendite börsennotierter Bundeswertpapiere von 1,39 Prozent am Vortag auf 1,38 Prozent. Der Bund Future verlor 0,13 Prozent auf 141,52 Punkte. Der Kurs des Euro stieg: Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,3460 (Donnerstag: 1,3436) Dollar fest.