Apple drängt auf Chinas Markt

iPhone-Hersteller gründet Kooperation mit Mobilfunk-Weltmarktführer China Mobile und hofft auf Wachstumsschub.

Cupertino. Apple kann auf einen Schub im boomenden Smartphone-Markt China hoffen. Der US-Konzern brachte nach jahrelangen Verhandlungen jetzt sein iPhone beim weltgrößten Mobilfunk-Konzern China Mobile unter. Offen ist allerdings, wie viele der über 760 Millionen Kunden von China Mobile sich für ein teures iPhone entscheiden werden. Der Markt wird bislang vor allem von günstigen Smartphones geprägt.

Die neuen Modelle iPhone 5s und 5c werden vom 17. Januar an bei China Mobile verfügbar sein, wie die Unternehmen mitteilten. Finanzielle Details und auch Angaben zu Preisen und Tarifen gab es zunächst nicht. Dabei dürfte die Höhe der Subvention durch den Netzbetreiber ein zentraler Faktor für den Absatz sein. Die Apple-Aktie stieg gestern trotz offener Fragen zeitweise um mehr als vier Prozent.

China Mobile war einer der letzten großen Mobilfunk-Anbieter ohne iPhones im Angebot. Das größte Problem war bisher der eigene Standard im 3G-Datennetz, mit dem der chinesische Konzern arbeitet. Apple wollte kein spezielles iPhone-Modell dafür bauen. Mit dem Aufbau von Netzen der nächsten Mobilfunk-Generation LTE fällt diese Hürde weg.

Zugleich ist damit auch der Effekt für Apple eingeschränkt: China Mobile fängt erst damit an, sein superschnelles LTE-Datennetz auch außerhalb der großen Städte auszubauen. Der Konzern will jedoch schnell vorankommen: Rund die Hälfte der bis zu 220 Millionen mobilen Daten-Geräte, die im kommenden Jahr angeschlossen werden sollen, würden schon mit LTE laufen, kündigte der Konzern vor kurzem an.

Der Deal könnte Apple im kommenden Jahr rund zwölf Millionen zusätzlich verkaufte iPhones bringen, schätzte jüngst Branchenanalystin Katy Huberty von Morgan Stanley. Insgesamt setzte der Konzern in dem Ende September abgeschlossenen vergangenen Geschäftsjahr gut 150 Millionen Geräte ab. dpa