Arbeitsmarkt: Weniger Mini-Jobs und befristete Verträge
Wiesbaden (dpa) - Auf dem deutschen Arbeitsmarkt gibt es einen Trend zu weniger Mini-Jobs und befristeter Beschäftigung. 2013 sank die Zahl der sogenannten atypisch Beschäftigten das zweite Mal in Folge, wie aus vorläufigen Zahlen des Statistischen Bundesamtes in Wiesbaden hervorgeht.
Im vergangenen Jahr hatten demnach 7,8 Millionen Menschen befristete Arbeitsverträge, einen Mini- oder Teilzeitjob mit weniger als 20 Wochenstunden oder eine Anstellung als Leiharbeiter. Das waren 85 000 weniger als 2012.
Gleichzeitig stieg die Zahl der geregelten Normal-Arbeitsverhältnisse inklusive der Teilzeitkräfte mit mehr als 20 Wochenstunden um 373 000 auf 24,6 Millionen Menschen. Zunächst hatte die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ über die Entwicklung berichtet.
Trotz des allgemeinen Trends zu mehr Erwerbtätigkeit ging die Zahl der befristet Beschäftigten 2013 deutlich um fast 130 000 auf 2,6 Millionen zurück. So wenige hat es seit 2005 nicht mehr gegeben. Auch die Zahl der geringfügig Beschäftigten sank mit 2,5 Millionen auf das Niveau von acht Jahren davor.
Bei Zeitarbeitsfirmen waren im vergangenen Jahr noch 704 000 Menschen beschäftigt - auch dies ein Rückgang nach 745 000 im Vorjahr. Die Branche wehrt sich allerdings gegen die Klassifizierung als „atypisch“ und verweist darauf, dass sie ihre Mitarbeiter fest und sozialversicherungspflichtig anstellt. Der Einsatz von Leiharbeitern hat sich in den vergangenen Jahren verteuert, weil über Tarifverträge in wichtigen Entleiherbranchen höhere Löhne durchgesetzt wurden.
Bei den Teilzeitbeschäftigten nahmen die Zahlen sowohl oberhalb als auch unterhalb der 20-Wochenstunden-Marke zu. Mit weniger als 20 Wochenstunden gelten auch Teilzeitbeschäftigte bei den Statistikern als „atypisch“.
Rückläufig waren auch die Zahlen für Selbstständige - besonders bei solchen, die keine weiteren Arbeitnehmer beschäftigen. In der Mikrozensus-Auswertung mit zusammen 36,43 Millionen Erwerbstätigen sind Auszubildende und Rentner nicht erfasst. Diese Gruppen und statistisch unterschiedliche Grundlagen erklären die Differenz zu den 42,12 Millionen Erwerbstätigen, die für Ende Juni ausgewiesen wurden.
Die Daten des Mikrozensus werden zudem gerade revidiert, weil seit 2011 von einer geringeren Wohnbevölkerung ausgegangen werden muss. Die Ergebnisse sollen bis zum Jahresende vorliegen, würden voraussichtlich aber nichts an dem Trend ändern, erklärte ein Sprecher des Statistischen Bundesamtes.