Athen verlängert erneut Umtauschfrist für Anleihen

Athen (dpa) - Griechenland hat die Umtauschfrist für Anleihen unter internationalem Recht abermals verlängert. Investoren könnten nun bis zum 18. April entscheiden, ob sie ihre alten Papiere im Rahmen des Schuldenschnitts gegen niedriger verzinste neue tauschen.

Das teilte die griechische Regierung am Dienstag in Athen mit. Erst vergangene Woche hatte Athen die Frist bis zum 4. April verlängert. Insgesamt geht es um 36 Bonds im Volumen von etwa 29 Milliarden Euro. Offenbar stellen sich etliche Gläubiger quer.

Anders als bei den Anleihen nach nationalem Recht kann Griechenland die Gläubiger bei diesen Papieren nicht ohne Weiteres zum Forderungsverzicht zwingen. Die Investoren müssen gesondert abstimmen, ob sie einem Einsatz von Umschuldungsklauseln zustimmen. Laut Analysten der Bank of America Merrill Lynch muss Athen sich noch mit Gläubigern einigen, die Anleihen im Wert von etwa 20 Milliarden Euro halten.

Am 9. März, nachdem der Schuldenschnitt der nach nationalem Recht aufgelegten Anleihen in trockenen Tüchern war, hatte das griechische Finanzministerium noch mitgeteilt, dass mindestens 69 Prozent vom Nennwert des internationalen Bond-Volumens umgetauscht würde. Als besonders brisant gilt, dass laut Marktgerüchten eine Reihe von Hedgefonds auf voller Auszahlung besteht.

Die erste Anleihe nach internationalem Recht wird am 15. Mai fällig. Kommt bis dahin keine Einigung zustande, gerät Griechenland in die Zwickmühle: Die Spekulanten voll auszuzahlen, dürfte eine äußerst unpopuläre Maßnahme sein. Doch den angedrohten Zahlungsboykott wahrzumachen, brächte einen erbitterten Rechtsstreit mit ungewissem Ausgang mit sich.