Aus für Daimler-Luxusmarke Maybach
Stuttgart (dpa) - Der Autobauer Daimler stellt seine Nobelmarke Maybach ein. „Es wäre nicht sinnvoll, ein Nachfolgemodell für den jetzigen Maybach zu entwickeln“, sagte Daimler-Chef Dieter Zetsche der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ (FAZ/Samstag).
In einem Brief an die Mitarbeiter, der der Nachrichtenagentur dpa vorliegt, schreibt der Daimler-Vorstand: „Im Luxussegment werden wir künftig ganz auf unsere Kernmarke Mercedes-Benz setzen, die wertvollste Premium-Automarke der Welt.“ Die Produktion des Maybach werde spätestens dann auslaufen, wenn die neue S-Klasse 2013 auf den Markt komme.
Bei Daimler war bereits seit längerem darüber diskutiert worden, ob Maybach eingestellt oder mit einem Partner wie zum Beispiel dem britischen Sportwagenbauer Aston Martin weiterentwickelt wird. Die nach dem Autopionier August Wilhelm Maybach benannte Traditionsmarke wurde erst 2002 wiederbelebt. Nach Brancheneinschätzung hinken die Maybach-Verkäufe aber seit langem weit hinter den ursprünglich geplanten Stückzahlen her.
Zetsche räumte im Gespräch mit der „FAZ“ ein, dass die Wiedereinführung der Marke 2002 unterm Strich ein Verlustgeschäft war. In dem Brief an die Mitarbeiter heißt es, Daimler habe seit 2002 über 3000 Maybach-Fahrzeuge produziert. Die Beschäftigten müssten sich um ihre Zukunft aber keine Sorgen machen: „Niemand von Ihnen muss um seinen Arbeitsplatz bei Daimler fürchten“, schreibt der Vorstand. „Im Gegenteil: Ihre Kompetenz im Top-Luxussegment wird dringend gebraucht - für die nun beginnende "Offensive mit Stern"!“
Daimler will das Angebot der luxuriösen S-Klasse deutlich ausbauen. „Konkret werden wir unser Angebot im S-Klasse-Segment, das zurzeit aus der Kurz- und Langversion der S-Klasse Limousine sowie dem CL-Coupé besteht, schrittweise um drei zusätzliche Modelle erweitern“, heißt es in dem Schreiben. Der „FAZ“ sagte Zetsche, davon erhoffe sich Mercedes jährlich einen Absatzzuwachs im fünfstelligen Bereich. Auch eine Verdopplung des bisherigen S-Klasse-Absatzes von aktuell rund 80 000 Stück sei langfristig nicht abwegig: „Wir sind seit eh und je führend in diesem Segment. Das soll auch so bleiben. Wir wollen nicht warten, bis uns die anderen den Schneid abkaufen.“