Autobauer für 2014 zuversichtlich - wichtige Märkte wachsen wieder
Genf (dpa) - Trotz positiver Vorzeichen bleiben die deutschen Autobauer für das laufende Jahr vorsichtig. „Die Voraussetzungen für ein erfolgreiches Autojahr 2014 sind gut.
Ein Selbstläufer ist das jedoch keineswegs“, sagte der Präsident des Verbandes der Automobilindustrie (VDA), Matthias Wissmann, am Montag in Genf vor dem Start des Autosalon. Entscheidend sei, dass es keine Schocks wie die Euroschuldenkrise gebe. Deshalb verfolge die Branche die Entwicklung in der Ukraine mit besonderer Aufmerksamkeit.
Welche Auswirkungen allein ein möglicher Konflikt haben könne, habe sich am Montag an der Börse in Russland gezeigt, sagte Wissmann. Der Aktienmarkt in Moskau hatte zum Wochenauftakt zeitweise mehr als zehn Prozent verloren. Zugleich verteidigte Wissmann Investitionen in Staaten wie Russland. Die Branche könne sich bei Investitionen nicht an Regierungsformen orientieren. „Wenn wir das machen würden, könnten wir in weiten Teilen der Welt nicht investieren.“
Denn noch sei die Branche „zwar nicht euphorisch, aber zuversichtlich“, sagte Wissmann. Die anziehende Konjunktur gebe Rückenwind. Laut VDA stieg im Februar die Zahl der in Deutschland neu zugelassenen Fahrzeuge gegenüber dem Vorjahresmonat um vier Prozent auf 209 400 Fahrzeuge.
Die fünf wichtigsten Märkte in Europa seien im „Wachstumsmodus“, sagte Wissmann. Neben Deutschland hätten zu Jahresbeginn auch Großbritannien und Spanien deutlich zugelegt. Auch in Frankreich und Italien gehe es bergauf. Erfreulich sei, dass auch die Krisenstaaten Portugal, Griechenland und Irland ihre Talfahrt beendet hätten.
Der Branchenverband geht davon aus, dass sich der Markt in Westeuropa erstmals seit Jahren wieder erholt und 2014 um zwei Prozent auf 11,7 Millionen Pkw wächst. Vor der Krise verkauften die Autohersteller 14,8 Millionen Modelle. Die Bedingung für eine Erholung in Europa sei die Stabilisierung der Gesamtwirtschaft, so Wissmann. In Deutschland müsse die Wettbewerbsfähigkeit erhalten bleiben, warnte der VDA-Präsident. So dürfe die Produktion von eigenem Strom nicht verteuert werden.