Awo-Tarifverhandlugen in sechster Runde
Gelsenkirchen (dpa). Im Streit um höhere Löhne für die 36 000 Beschäftigten der Arbeiterwohlfahrt (Awo) in Nordrhein-Westfalen hat es am Donnerstag in Gelsenkirchen zunächst keine Einigung gegeben.
Die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi und die Awo hatten sich am Vormittag zur sechsten Verhandlungsrunde getroffen. „Wir sind in konkreten Verhandlungen“, sagte Awo-Verhandlungsführer Gero Kettler der Deutschen Presse-Agentur. „Ich bin vorsichtig optimistisch.“ Die Verhandlungen würden sich aber sicherlich bis in den Abend hineinziehen.
Verdi-Sprecher Günter Isemeyer sagte: „Wir bemühen uns, einen tragfähigen Kompromiss zu erreichen. Es ist aber keine einfache Situation.“ Verdi hat vorsorglich die Tarifkommission mit nach Gelsenkirchen gebracht, um einen Abschluss festschreiben zu können.
Die Gewerkschaft verlangt einen Tarifvertrag, der eine ähnliche Bezahlung wie im öffentlichen Dienst und in kirchlichen Einrichtungen ermöglicht. Dort würden Erzieher ab dem vierten Berufsjahr mindestens 160 Euro im Monat mehr verdienen.
„Scheitern die Tarifverhandlungen stehen eine Ausweitung der Streiks und eine Urabstimmung an“, sagte Isemeyer. Am Mittwoch hatten noch einmal Tausende Awo-Beschäftigte mit Warnstreiks für Ausfälle in Kindertagesstätten, Seniorenheimen und der Nachmittagsbetreuung an offenen Ganztagsschulen gesorgt.