Bahn sucht neuen Vorstand für Technik

Potsdam (dpa) - Vor dem Hintergrund von Lieferproblemen bei neuen Zügen sucht die Deutsche Bahn einen neuen Technikvorstand.

Der Posten werde alsbald besetzt, kündigte Aufsichtsratschef Utz-Hellmuth Felcht nach einer Sitzung des Kontrollgremiums am Mittwoch in Potsdam an. In den vergangenen Jahren hatte Infrastrukturvorstand Volker Kefer den Bereich Technik mit verantwortet.

Infrastrukturprojekte würden immer komplexer, die Abstimmung mit Interessenvertretern sei sehr zeitintensiv, begründete Felcht, dass der Staatskonzern die beiden Vorstandsressorts wieder trennt. „Gleichzeitig gibt es große technische Herausforderungen bei der Bahn - die Stichworte Zulassung und Lieferung neuer Züge seien nur genannt.“

Die Bahn hat große Probleme mit der Zulassung von Zügen der Hersteller Siemens und Bombardier in Abstimmung mit Gutachtern und dem Eisenbahn-Bundesamt. Wegen Lieferverzögerungen hat das Unternehmen zu wenig Fernzüge zur Verfügung. Die Folge sind übervolle Wagen auf wichtigen Routen.

Für 16 ICE, die Ende 2011 in Betrieb gehen sollten, kann Siemens noch immer keinen Liefertermin nennen. Außerdem fehlen der Bahn 27 Doppelstock-Fernzüge von Bombardier, die mit mindestens neun Monaten Verspätung erst im Sommer 2014 einsatzbereit sein sollen.

Im Aufsichtsrat ging es auch um leisere Bremsen für Güterzüge. Insgesamt rüstet das Unternehmen 1250 Wagen im Bestand um. Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer (CSU) und Bahnchef Rüdiger Grube wollen an diesem Montag die laufende Umrüstung symbolisch starten. Das Geld dafür - 7,5 Millionen Euro - kommt vom Bund.