Bank of America muss Kreditkarten-Kunden entschädigen

Washington/Charlotte (dpa) - Unfaire Geschäftspraktiken bei Kreditkarten kommen die Bank of America teuer zu stehen.

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Zwei US-Aufsichtsbehörden haben das Kreditinstitut angewiesen, annähernd 800 Millionen Dollar zu zahlen. Der Großteil des Geldes fließt als Entschädigung an Kunden. 45 Millionen Dollar gehen als Strafzahlung an den Staat.

Nach Angaben der Finanzaufseher vom Mittwoch hatte die Bank rund 1,4 Millionen Kunden mit falschen Werbeversprechen für Zusatzprodukte gelockt. Etwa 1,9 Millionen Kunden hätten für einen Betrugsschutz bezahlt, der gar nicht in vollem Umfang bestanden habe.

„Wir werden solche Praktiken nicht tolerieren“, erklärte Richard Cordray vom Consumer Financial Protection Bureau in Washinton. Die Behörden hatten zuvor auch andere Finanzfirmen wegen der Irreführung ihrer Kunden bei Kreditkarten zur Rechenschaft gezogen, darunter Branchenprimus JPMorgan Chase und American Express.

Die Bank of America erklärte, die Vermarktung der Zusatzprodukte 2011 beziehungsweise 2012 eingestellt zu haben. Die meisten Kunden hätten bereits Rückerstattungen erhalten. Die zweitgrößte Bank des Landes gehört auch zu denjenigen Finanzhäusern, die wegen fragwürdiger Hypothekengeschäfte zu Zeiten der Finanzkrise von Behörden und Investoren mit Milliarden zur Kasse gebeten wurden.