Protestaufruf der Opposition Bargeldreform in Indien - Opposition geht auf die Straße
Neu Delhi (dpa) - In Indien sind viele Menschen gegen die Bargeldreform auf die Straße gegangen, mit der die Regierung das Land vor wenigen Wochen überrascht hat. Besonders in den großen Städten Neu Delhi, Mumbai, Kolkata und Hyderabad folgten am Montag Tausende einem Protestaufruf der Opposition, wie Fernsehbilder zeigten.
In der Nacht zum 9. November hatte die Regierung überraschend alle Banknoten im Wert von mehr als 100 Rupien (1,37 Euro) für ungültig erklärt. Neue Noten bekommt nur, wer sein Geld zuvor auf ein indisches Konto einzahlt. Die Regierung möchte so illegales Schwarzgeld vernichten.
Der Umtausch läuft jedoch sehr schleppend, insbesondere in ländlichen Gegenden mit geringer Bankendichte. In der armen Grenzregion zu Bhutan benutzen Anwohner laut Medienberichten teilweise die Währung des Nachbarstaats. Auch in Nepal, in dem oft mit der indischen Rupie bezahlt wird, herrscht Unklarheit, wie die alten Banknoten umgetauscht werden sollen.
Die Kongresspartei - größte Oppositionspartei im Parlament - wirft Permierminister Narendra Modi vor, die arme Bevölkerung in eine Notlage gebracht zu haben und die indische Wirtschaft zu gefährden.
„Menschen aus allen Schichten - ob die Jugend, Hausfrauen, Arbeiter oder Landwirte - leiden unter der Entscheidung“, sagte der führende Kongress-Politiker Mallikarjun Kharge. Seit Tagen ist auch das indische Parlament blockiert, weil die Opposition einen Auftritt Modis und eine Abstimmung über die Maßnahme verlangt.