Wetterextreme Bauern rechnen mit unterdurchschnittlicher Getreideernte

Markgröningen (dpa) - Die Landwirte in Deutschland rechnen in diesem Jahr mit einer unterdurchschnittlichen Getreideernte. 45,5 Millionen Tonnen erwartet der Bauernverband, 47,9 Millionen Tonnen waren es im Schnitt in den vergangenen fünf Jahren.

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Grund dafür sei vor allem die Trockenheit im zurückliegenden Winter und Frühjahr, sagte der Präsident des Deutschen Bauernverbandes, Joachim Rukwied, beim symbolischen Ernteauftakt in Markgröningen bei Stuttgart. Die Wasservorräte im Boden seien nicht aufgefüllt worden. Wenn der Niederschlag dann doch kam, sei er örtlich zu heftig gewesen.

Die Preise für Getreide sind dafür nach Angaben des Bauernverbandes etwas besser als im Vorjahr. Brotweizen bringt demnach gut 155 Euro pro Tonne statt der knapp 139 Euro aus dem Vorjahr. Für die Erntezeit wünschen sich die Landwirte nun laut Rukwied eine längere Schönwetterperiode mit nur sanftem Sommerregen.

„Getreide, insbesondere Weizen, ist die Hauptkultur auf deutschen Flächen“, sagte Rukwied. „Das baut fast jeder Landwirt an.“ Gegen Wetterextreme seien die Landwirte weitestgehend machtlos. Man sei bereits dabei, Pflanzen zu züchten, die hitzeresistenter seien und Trockenheit besser aushalten könnten. Doch bis sie auf dem Feld stünden, vergingen noch Jahre.

Obst- und Weinbauern seien von Wetterextremen aber noch deutlich stärker betroffen gewesen, sagte Rukwied. Bei Kirschen werde ein Ernteeinbruch um 61 Prozent gegenüber dem Zehn-Jahres-Durchschnitt erwartet. Derzeit könnten aber nur Wein und Erdbeeren gegen Frostschäden versichert werden. Rukwied forderte angesichts zunehmend extremer Wetterlagen Hilfe für betroffene Bauern und Förderung von Investitionen, die Frostschäden abwenden können - zum Beispiel Frostschutz-Beregnungsanlagen, die durch eine Eisschicht rund um einen Fruchtstand die Temperatur bei null Grad halten.