Baugewerbe bleibt in der Krise
Wiesbaden (dpa) - Das deutsche Baugewerbe kommt nicht aus der Krise. Im September gingen in den Betrieben preisbereinigt 1,1 Prozent weniger Aufträge ein als vor einem Jahr, wie das Statistische Bundesamt am Donnerstag in Wiesbaden mitteilte.
Im Hochbau nahm die Baunachfrage zwar um 1,2 Prozent zu, im Tiefbau sank sie jedoch um 3,2 Prozent. Die Branche setze im September rund 8,3 Milliarden Euro um und damit 1,6 Prozent mehr als im Vorjahresmonat. Gleichzeitig beschäftigten die Betriebe des Hoch- und Tiefbaus mit 714 000 Menschen 12 000 weniger als ein Jahr zuvor (minus 1,7 Prozent).
Nach der jüngsten Konjunkturumfrage des Zentralverbandes des Deutschen Baugewerbes sehen die Unternehmen im öffentlichen Bau ihre Lage überwiegend als unbefriedigend an, im gewerblichen Bau ist die Stimmung ausgeglichen.
Trotz des schwachen Septembers steht die Branche bei den Ordereingängen in den ersten neun Monaten 2010 besser da als im Vorjahr, setzte aber weniger um. Die Auftragseingänge stiegen nach den Zahlen der Statistiker preisbereinigt um 2,3 Prozent, der Gesamtumsatz sank hingegen um 4,0 Prozent auf 56,2 Milliarden Euro.
Der Zentralverband des Deutschen Baugewerbes rechnet laut Prognosen von Ende Oktober für das gesamte Jahr mit einem Umsatzminus von 1,5 Prozent. Zu Jahresbeginn war der Verband noch von einer konstanten Entwicklung ausgegangen.