Bauhauptgewerbe holt langsam auf
Wiesbaden (dpa) - Das deutsche Bauhauptgewerbe kommt langsam aus der Krise. Im Oktober lagen die Auftragseingänge in den Betrieben mit mindestens 20 Beschäftigten preisbereinigt um 1,1 Prozent über dem Niveau vom Oktober 2009, wie das Statistische Bundesamt am Dienstag in Wiesbaden mitteilte.
Die Baunachfrage im Hochbau legte um 3,4 Prozent zu, im Tiefbau nahm sie um 1,0 Prozent ab. Der Branchenumsatz stieg binnen Jahresfrist um 3,0 Prozent auf rund 8,7 Milliarden Euro. „2010 lief bisher nicht gut, aber es lief besser als erwartet“, sagte Ilona Klein vom Zentralverband Deutsches Baugewerbe. Auch der Ausblick 2011 ist verhalten.
Nach Angaben der Statistiker waren Ende Oktober 2010 in den Betrieben des Hoch- und Tiefbaus 732 000 Personen beschäftigt - das waren etwa 15 000 Personen mehr als ein Jahr zuvor (+ 2,1 Prozent).
In den ersten zehn Monaten des Jahres setzte das Bauhauptgewerbe insgesamt 66,6 Milliarden Euro um und damit 0,5 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. „Wir hatten ursprünglich für das Gesamtjahr mit minus 1,5 Prozent gerechnet. Aber die Minusraten sind seit Januar stetig gesunken“, sagte Klein. In den ersten drei Monaten 2010 war es den Beschäftigten am Bau ähnlich ergangen wie derzeit: Wegen der Kälte und des starken Schneefalls liegen die Baustellen brach.
Die Auftragseingänge lagen von Januar bis Oktober preisbereinigt um 2,2 Prozent über dem Vorjahresniveau. Allerdings konnten sich nur die Betriebe im Hochbau über ein Orderplus freuen. Hier stieg die Baunachfrage um 7,0 Prozent, während sie im Tiefbau um 2,1 Prozent sank.
Nach Angaben des Zentralverbands läuft vor allem der private Wohnungsbau gut. Hingegen seien die öffentlichen Infrastruktur- Investitionen rückläufig, auch der Wirtschaftsbau entwickele sich schwach, sagte Klein: „Für 2011 können wir darauf setzen, dass der Wohnungsbau die Baukonjunktur weiter treibt. Darauf deuten die Baugenehmigungen hin.“ Hingegen blieben der öffentliche Bau und der Wirtschaftsbau voraussichtlich im Minus.