Monsanto-Übernahme Bayer für Milliardendeal gewappnet

Leverkusen (dpa) - Bei der geplanten milliardenschweren Übernahme des US-Saatgutriesen Monsanto sieht sich der Bayer-Konzern auf Kurs.

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Zur Bilanzvorlage in Leverkusen sprach Vorstandschef Werner Baumann erneut von einem Marathon, er zeigte sich aber optimistisch, den Erwerb bis Jahresende abschließen zu können.

Der Zusammenschluss der Agrochemiesparten der Unternehmen mit Pflanzenschutz und Saatgut passe perfekt in die Bayer-Strategie und werde dem Unternehmen langfristig einen erheblichen zusätzlichen Wert schaffen, sagte der Manager.

Inzwischen ist die Transaktion nach seinen Worten bei zwei Dritteln von 30 Wettbewerbsbehörden angemeldet. In den USA liefe bereits die zweite Verfahrensphase mit einer vertiefenden Prüfung.

Etwas verzögern werde sich der Prozess in der EU, wo der Antrag auf Genehmigung derzeit vorbereitet werde und nun im zweiten Quartal gestellt werden soll. Durch die Übernahme steigt Bayer beim Pflanzenschutz- und Saatgutgeschäft zum weltweiten Marktführer auf.

Für den Erwerb des US-Unternehmens bietet Bayer rund 66 Milliarden US-Dollar. Es ist der bisher größte Zukauf eines Konzerns aus Deutschland. Der Deal steht vor allem bei Umweltschützern, aber auch in Teilen der Politik wegen der Marktmacht des neuen Unternehmens im Pflanzenschutz- und Saatgutgeschäft heftig in der Kritik.

„Wir bleiben zuversichtlich, dass wir alle erforderlichen Genehmigungen erhalten werden“, betonte Baumann. Mit den Behörden würde das Unternehmen zusammenarbeiten, um bei gewissen Überschneidungen der Geschäfte „angemessene Lösungen“ zu finden. Der Bayer-Chef wies in dem Zusammenhang erneut auf die sich stark ergänzenden Geschäftsfelder der Unternehmen hin, nämlich Bayer im Pflanzenschutz und Monsanto beim Saatgut.

Obwohl die Übernahme und das Tauziehen um den Kaufpreis Bayer im vergangenen Jahr über Monate beschäftigte, ließ sich der Konzern im Alltagsgeschäft nicht aus dem Tritt bringen. Bei einem leichten Anstieg des Umsatzes auf 46,8 Milliarden Euro kletterte der Gewinn 2016 um mehr als 10 Prozent auf 4,5 Milliarden Euro. Das war das beste Ergebnis in der Firmengeschichte. Von der positiven Geschäftsentwicklung sollen auch die Aktionäre mit einer Anhebung der Dividende um 0,20 Euro auf 2,70 Euro je Aktie profitieren.

Treiber der Entwicklung bleibt die Pharmasparte. Vor allem fünf neue Medikamente, darunter Krebs- und Augenmittel sowie eine Arznei gegen Lungenhochdruck und Gerinnungshemmer, ließen die Erlöse in dem Bereich um mehr als 30 Prozent auf 5,4 Milliarden Euro hochschnellen. In diesem Jahr sollen bereits 6 Milliarden Euro erreicht werden. Auf die gesamte Gesundheitssparte, einschließlich rezeptfreier Medikamente, entfällt mit rund 48 Prozent fast die Hälfte des gesamten Bayer-Geschäfts.

„Wir haben allen Grund, mit Zuversicht in die Zukunft zu blicken und sind gut ins neue Geschäftsjahr gestartet“, erklärte Baumann. Bei allen entscheidenden Kennziffern wie Umsatz und Gewinn erwartet der Manager auch 2017 Zuwächse.