Bayer mit Gewinnsprung: Pharma und Agrar treiben Geschäfte an

Leverkusen (dpa) - Das Geschäft mit neuen Medikamenten und gute Absätze im Agrarbereich in Nord- und Lateinamerika lassen die Kassen des Bayer-Konzerns klingeln.

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Bei einem Umsatzplus von knapp 2 Prozent auf 21 Milliarden Euro lieferte der Chemie- und Pharmariese im ersten Halbjahr unterm Strich ein Ergebnis von 2,4 Milliarden Euro ab.

Dies war ein Anstieg von mehr als 18 Prozent, wie Bayer am Mittwoch bei der Vorlage seiner Quartalszahlen mitteilte. Im zweiten Quartal lag der Nettogewinn mit 953 Millionen Euro gut 13 Prozent im Plus.

Vorstandschef Marijn Dekkers sprach von einer „sehr erfreulichen“ Entwicklung der sogenannten Life-Science-Bereiche. Diese Geschäfte umfassen die Kernsparten Gesundheit und Agrarwirtschaft. Negative Währungseffekte seien hier durch die gute Geschäftsentwicklung wieder ausgeglichen worden, betonte der 56-jährige Bayer-Chef, der Ende 2016 den Konzern verlassen und mit seiner Familie in die USA zurückkehren wird. Im vergangenen Juni war Dekkers' Vorstandsvertrag auf eigenen Wunsch nur um zwei Jahre verlängert worden.

An der Börse kamen die neuesten Zahlen aus Leverkusen gut an. So gehörte die Bayer-Aktie zum Handelsauftakt zu den wenigen Gewinnern im obersten Börsensegment Dax. Das Papier legte gegenüber dem Vortag um mehr als 2 Prozent zu und notierte am Vormittag in der Spitze bei über 102 Euro. Die Bayer-Aktie ist praktisch seit über zwei Jahren im Aufwind. Mit einer Marktkapitalisierung von mehr als 80 Milliarden Euro gehört Bayer neben Siemens zu den wertvollsten Firmen im Dax.

Als eine Perle des Konzerns gilt derzeit das Pharmageschäft. Allein im zweiten Quartal legten die Umsätze - bereinigt um Währungseffekte sowie Ver- und Zukäufe - dort um 10 Prozent auf 2,9 Milliarden Euro zu. Rund ein Viertel entfiel auf jene neuen Präparate, von denen sich Dekkers in den kommenden Jahren Milliarden-Umsätze verspricht. Darunter sticht besonders der Gerinnungshemmer Xarelto hervor, dessen Erlöse sich im zweiten Quartal um fast 80 Prozent erhöhten.

Schwierig bleibt das Geschäft mit hochwertigen Polymer-Werkstoffen aus der Kunststoffsparte MaterialScience. Gestiegene Absatzmengen und niedrigere Rohstoffpreise hätten das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen zwar begünstigt, hieß es. Gesunkene Absatzpreise und Kosten für Stillstände wirkten dem aber dagegen.