BayernLB: CVC will nichts von Zahlungen gewusst haben
München/Berlin (dpa) - Der Finanzinvestor und Formel-1-Besitzer CVC hat nach eigenen Angaben nichts von möglicherweise rechtswidrigen Zahlungen an den ehemaligen BayernLB-Vorstand Gerhard Gribkowsky gewusst.
Man habe „keine Kenntnis von Zahlungen an Herrn Gribkowsky oder mit ihm in Verbindung stehende Personen im Zusammenhang mit dem Kauf der Formel 1 durch CVC“, teilte der Finanzinvestor am Donnerstag mit. CVC sei darüber hinaus nicht in solche Zahlungen verwickelt gewesen.
Im Jahr 2006 hatte die Bayerische Landesbank ihre Anteile an der Formel 1 unter Federführung Gribkowskys an den Finanzinvestor verkauft. Gribkowsky war am Mittwoch wegen des Verdachts der Untreue, Steuerhinterziehung und Bestechlichkeit verhaftet worden. Der 2008 bei der Landesbank gefeuerte Manager war wegen der ungeklärten Herkunft von 50 Millionen Dollar ins Visier der Staatsanwaltschaft geraten. Ersten Ermittlungen zufolge soll Gribkowsky für den Verkauf der BayernLB-Anteile an der Formel 1 als Beraterhonorare getarnte Zuwendungen erhalten haben.
CSU-Chef Horst Seehofer sagte am Donnerstag, er begrüße das Vorgehen der bayerischen Justiz. Es gebe nur eine richtige Strategie: Offenheit, Schonungslosigkeit und keine Vorverurteilung.
Zur Zukunft der von Skandalen und Milliardenverlusten gebeutelten Landesbank sagte der CSU-Chef, wünschenswert sei eine Fusion, ein Verkauf oder eine Privatisierung. Er wolle sich aber nicht einmischen. Die Bank müsse zunächst so restrukturiert werden, dass sie am Markt auch Gewicht habe.
Die Aufarbeitung des BayernLB-Skandals ist nach Seehofers Ansicht „eine politische Belastung“. Seehofer betonte bei der Klausur der CSU-Landesgruppe in Wildbad Kreuth aber: „Das darf nicht zur Lähmung führen.“ Es sei bemerkenswert, dass die CSU trotz der Aufarbeitung in der jüngsten Umfrage auf 45 Prozent Zustimmung gekommen sei. „Deshalb akzeptiert offensichtlich die Bevölkerung, wie die Landesregierung dieses Landesbank-Debakel aufarbeitet.“