Bericht: Hälfte aller Sparkassen schafft Überziehungszinsen ab

Berlin/Hamburg (dpa) - Die Diskussion um Überziehungszinsen auf Girokonten zeigt Wirkung.

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Inzwischen dürfte etwa die Hälfte der 416 deutschen Sparkassen auf den Überziehungszins verzichten, sagte ein Sprecher des Sparkassenverbands DSGV der Wochenzeitung „Die Zeit“. „Weitere Häuser befinden sich in Überlegung, dieses zu tun.“

Verbraucherschützer hatten die teils zweistelligen Zinssätze vieler Kreditinstitute immer wieder scharf kritisiert. Dies gilt sowohl für Dispokredite als auch für die Zinsen, die zusätzlich fällig werden, wenn ein Kunde den zulässigen Disporahmen überzieht (Überziehungskredit).

Im vergangenen Jahr hatte die ING Diba den Überziehungszins abgeschafft. Erste Sparkassen folgten. Auch mehrere Genossenschaftsbanken bieten inzwischen einen Dispo- und Überziehungszins in gleicher Höhe an.

Verbraucherminister Heiko Maas (SPD) hatte angekündigt, die Kreditinstitute mit einem Gesetz zu mehr Transparenz zwingen zu wollen. Demnach sollen Banken Kunden, deren Konto dauerhaft im Minus ist, eine Beratung über alternative Finanzierungen anbieten müssen.

Bei den Sparkassen bieten erste Häuser jenen Kunden, die wiederholt ihren Disporahmen nutzen, auf dem Kontoauszug eine Beratung an, wie der Sprecher der „Zeit“ sagte. Zudem sei es möglich, „sich per App, E-Mail oder SMS auf das Erreichen des Disporahmens hinweisen zu lassen“.