Bericht: Wall-Street-Banken wollen Boni für 2011 kürzen
New York/London (dpa) - Banker an der New Yorker Wall Street müssen sich einem Bericht zufolge auf deutlich sinkende Bonuszahlungen einstellen. Aber auch in Deutschland dürften die Töpfe für die Extrazahlungen in diesem Jahr kleiner ausfallen.
Die Personalberatung Korn/Ferry International rechnet damit, dass sich Investmentbanker in Europa auf Einbußen von 30 bis 50 Prozent gegenüber dem Vorjahr einstellen müssen. Denn die Schuldenkrise und die Turbulenzen an den Finanzmärkten lassen die Einnahmen der Banken schrumpfen.
„Es wird bei den Bonuszahlungen zudem deutliche Leistungsdifferenzierungen geben“, sagte Friedrich-Wilhelm Graf von Pfeil von Korn/Ferry am Montag voraus. Nur die Besten würden voraussichtlich einen Bonus bekommen.
Um mindestens die Hälfte will dem „Wall Street Journal Europe“ zufolge die Investmentbank Goldman Sachs die Bezüge vieler der rund 400 bei ihr beschäftigten Partner senken. Bei Morgan Stanley müssten Investmentbanker und Händler mit Einbußen von 30 bis 40 Prozent rechnen, schrieb das Blatt.
Die Handelsumsätze waren im vergangenen Jahr deutlich gefallen, auch die Turbulenzen an den Finanzmärkten machten den Häusern zu schaffen. Die Kürzungen dürften der Zeitung zufolge vor allem die Manager an der Spitze treffen, die üblicherweise die höchsten Boni erhalten.
Boni machen an der Wall Street typischerweise den Großteil des Gehalts aus. Über die Höhe der Extrazahlung wird Anfang des Folgejahres entschieden, wenn die Finanzfirmen ihre Bilanzen erstellt haben.
Die Zahltage sind legendär an der Wall Street. Den Ferrari- und Porsche-Händlern rund um New York wird nachgesagt, dass sie in dieser Zeit das beste Geschäft des Jahres machen. Auch die Verkäufe von Rolex-Uhren oder Yachten schnellen angeblich hoch.