Bericht: Zetsches Vertrag soll 2015 verlängert werden
Stuttgart (dpa) - Beim Autobauer Daimler gibt es nach den jüngsten Erfolgen erste Anzeichen für eine Vertragsverlängerung von Konzernchef Dieter Zetsche.
Wie das „Handelsblatt“ unter Berufung auf Konzernkreise berichtete, will der Aufsichtsrat Zetsches Vertrag im kommenden Jahr voraussichtlich verlängern. Der aktuelle Kontrakt ist erst vor rund einem Monat in Kraft getreten und läuft 2016 aus. Im vergangenen Jahr war Zetsches Vertrag wegen Querelen mit dem Betriebsrat nur um drei statt um fünf Jahre verlängert worden.
Rückenwind geben ihm nun die guten Bilanzzahlen, die er am Donnerstag präsentiert hatte. Dabei hatte er aber noch betont, sein aktueller Vertrag sei gerade erst in Kraft getreten. Zetsche: „Das ist vielleicht für die Medien, aber sicher nicht für mich ein Zeitpunkt, über weitere Verträge nachzudenken.“
Daimler wollte den Bericht am Freitag nicht kommentieren. Theoretisch wäre eine Vertragsverlängerung zu dem genannten Zeitpunkt aber möglich: „Frühestens ein Jahr vor Ablauf des Vertrags, kann über eine Verlängerung befunden werden“, sagte ein Sprecher. Eine Entscheidung im Jahr 2015 läge damit im Zeitrahmen.
Erst in der vergangenen Woche hatte Daimlers Produktionschef Andreas Renschler seinen Hut genommen - weil er im Konzern keine Aufstiegschancen für sich sah, wie er in einem Interview verriet. Zetsche dürfte dieser Abgang nicht unbedingt schaden: Intern war Renschler als ein möglicher Kronprinz gehandelt worden.
Zetsche machte diese Woche zwar mit guten Bilanzzahlen von sich reden. Im vergangenen Jahr stand er allerdings wegen internem Ärger und einer Gewinnwarnung noch massiv in der Kritik. Die positive Entwicklung und der Erfolg neuer Modelle geben ihm nun wieder Rückenwind.
Die derzeit große Nachfrage nach den Autos will Daimler künftig auch dazu nutzen, um bei der Marge im Vergleich zur Konkurrenz aufzuschließen, wie Zetsche am Freitag ankündigte. Dafür will er höhere Preise durchsetzen. Man wolle die Rabatte deutlich zurückfahren, sagte Zetsche in einer Telefonkonferenz mit Analysten. Speziell bei den Kompaktmodellen sei die Nachfrage höher als das Angebot.