Berlin soll Schlüsselposten bei Euro-Bankenaufsicht beanspruchen
Berlin (dpa) - In die Führungsriege der künftigen europäischen Bankenaufsicht soll nach „Handelsblatt“-Informationen auf Wunsch der Bundesregierung ein deutscher Vertreter einziehen.
Wie die Zeitung aus Regierungskreisen erfuhr, beansprucht Berlin einen der vier Generaldirektorenposten in der Bankenaufsicht unter dem Dach der Europäischen Zentralbank (EZB). „Ziel ist es, einen dieser Schlüsselpositionen mit einem deutschen Vertreter zu besetzen“, sagte ein hochrangiger Regierungsvertreter dem Blatt. Bereits seit einigen Wochen suche das Bundesfinanzministerium in Absprache mit der Finanzaufsicht Bafin und der Bundesbank nach geeigneten Kandidaten. Die Bewerbungsfrist für die wichtigen Positionen sei bereits abgelaufen.
Die EZB hat die Französin Daniele Nouy für den Chefposten vorgeschlagen. Der Wettlauf um den Stellvertreterposten habe begonnen, sagte ein Notenbanker der Zeitung zufolge. Als aussichtsreiche Kandidaten gelten aus dem EZB-Direktorium der Luxemburger Yves Mersch, der Portugiese und EZB-Vizepräsident Vítor Constâncio sowie der Belgier Peter Praet, der Chefvolkswirt der EZB ist.