Bescherung fällt üppig aus

Deutsche wollen im Schnitt 230 Euro für Geschenke ausgeben.

Stuttgart. Kauffreudige Verbraucher und kaufkräftige Touristen: Der deutsche Einzelhandel kann auf laut klingelnde Kassen im Weihnachtsgeschäft hoffen. Die Deutschen wollen beim Geschenkkauf einer Studie zufolge insgesamt mehr Geld ausgeben. Bücher, Kleidung und Spielwaren gehören neben Gutscheinen und Geld zu den Favoriten.

„Die Beschäftigung liegt auf einem Rekordniveau, und die Krise in Südeuropa ist für die meisten Menschen weit weg“, erläutert Thomas Harms, Handelsexperte von Ernst & Young. Auch die konjunkturelle Schwäche in Deutschland sei für die meisten noch kaum spürbar. Laut einer Studie der Beratungsgesellschaft wollen die Verbraucher 2012 im Schnitt 230 Euro für Weihnachtsgeschenke ausgeben. Das sind 17 Euro mehr als im Vorjahr. Damit ist der Rückgang von 2010 auf 2011 fast wieder ausgeglichen.

Gegen den allgemeinen Stimmungstrend wollen Verbraucher im Alter zwischen 36 und 45 Jahren ihre Weihnachtsausgaben im Schnitt um elf auf 232 Euro kürzen. „Diese Generation schlägt besonders früh auf eine drohende Konjunkturkrise an“, meint Harms. Viele Personen in dieser Altersgruppe hätten eine Familie gegründet, eine Immobilie gekauft und beruflich noch einiges vor. Zukunftsängste angesichts der unsicheren Konjunkturentwicklung oder Sparprogrammen der Unternehmen griffen in dieser Altersgruppe besonders früh um sich.

Von den Weihnachtsausgaben dürfte der Fachhandel diesmal besonders profitieren. „Die Konsumenten schätzen fachkundige Beratung und eine gute Auswahl, die sie vor Ort intensiv begutachten und testen können“, sagt Harms. In die Fachmärkte und -geschäfte fließe im Schnitt mit 118 Euro gut die Hälfte des Weihnachtsbudgets. Das wären 18 Euro mehr als im Vorjahr.

Kaufhäuser und Einkaufszentren insgesamt müssen laut der Studie mit einem Rückgang von 50 auf 46 Euro rechnen. Beim Online-Handel geht es vor allem dank junger Kundschaft von 40 auf 44 Euro weiter aufwärts. Eine Herausforderung könnte für den Handel sein, dass sich der Geschenkkauf näher an die Festtage schiebt. 56 Prozent der 2000 für Ernst & Young Befragten wollen den größten Teil der Weihnachtsgeschenke erst im Dezember kaufen. Vor einem Jahr waren es nur 52 Prozent.