Biosprit wohl erst im Februar verfügbar
Bonn/Berlin (dpa) - Der neue Biosprit E10 wird noch nicht gleich im neuen Jahr an allen 14 000 Tankstellen verfügbar sein. Der Mineralölwirtschaftsverband schätzt, dass Verbraucher erst im Februar zum Bioethanol-Gemisch greifen können.
Statt wie ursprünglich geplant zum 1. Januar werde das Bioethanol-Gemisch „frühestens im Februar“ an den meisten Zapfsäulen erhältlich sein, sagte Klaus Picard, Hauptgeschäftsführer des Verbands, dem Bonner „General-Anzeiger“. Von der Umstellung auf den neuen Kraftstoff seien die Herstellung in den Raffinerien genauso betroffen wie die Lieferung durch Tankwagen und die Tankstellen selbst, die ihre Kassen und Preismasten dafür vorbereiten müssten. „Das wird eine Zeit dauern, denn die Kälte hat auch einen Einfluss auf die Umstellung“, sagte Picard am Dienstag (28. Dezember). Erst sei dem Bundesratsbeschluss im Dezember könnten die Vorbereitungen konkret anlaufen.
Die Bundesregierung und die Länderkammer hatten den Weg frei gemacht für die Einführung des neuen Super-Sprits mit einer zehnprozentigen Beimischung von Ethanol. Damit wurde eine EU-Richtlinie umgesetzt. Laut Bundesumweltministerium können 90 Prozent aller Fahrzeuge E10 tanken. Genaue Angaben machen die Autohersteller. Der Sprit soll einen Beitrag zum Klimaschutz leisten. Für Autos, deren Motoren den höheren Biosprit-Anteil nicht vertragen, muss bis 2013 weiterhin auch Treibstoff mit einem Ethanol-Anteil von fünf Prozent angeboten werden.
Zu möglichen Preiserhöhungen für das neue oder alte Super-Benzin wollte Picard keine Angaben machen. Allerdings steige der Verbrauch im Vergleich zum herkömmlichen Super im Schnitt um drei Prozent, da Ethanol einen geringeren Energiegehalt hat. Daher ist nicht allein der Liter-Preis ausschlaggebend für die Kalkulation der Autofahrer.