Börse feiert ein Jahr der Rekorde
Günstige Zinsen deuten auf weitere Kurssteigerungen hin. Deutsche Banken sehen Dax mittelfristig bei 10 000 Punkten und mehr.
Frankfurt. An den Börsen rund um den Globus herrscht Partystimmung: Die ultralockere Geldpolitik der großen Notenbanken treibt Dax & Co. ungeachtet mancher Stimmungsschwankungen seit Jahresbeginn von einem Rekord zum nächsten. Selbst der Einstieg der US-Notenbank in den Ausstieg aus der Geldschwemme konnte die Laune der Anleger zunächst nicht trüben. Wasser in den Wein goss zuletzt allerdings der bekannte US-Investor Carl Icahn: Er zeigte sich angesichts des erreichten Kursniveaus vorsichtig. Droht demnächst ein Kurssturz oder gar ein Börsencrash?
Die Zahlen sind eindrucksvoll: Erstmals in seiner 25-jährigen Geschichte knackte der deutsche Leitindex die Marke von 9500 Punkten und jagt zum Jahresende neue Höchstwerte. An der Wall Street nahm der Dow Jones die Hürde von 16 000 Zählern.
Viele Beobachter sind zuversichtlich, dass die gute Stimmung grundsätzlich anhält. Ein Ende des Billiggeldes in Europa zeichnet sich derzeit nicht ab. Der Präsident der Europäischen Zentralbank (EZB), Mario Draghi, bekräftigte jüngst das Versprechen der Notenbank, die Zinsen im Euroraum für einen längeren Zeitraum auf dem aktuell niedrigen Niveau oder darunter zu halten.
Zwar kündigte die Federal Reserve an, der Ankauf von langfristigen Staatsanleihen und Immobilienpapieren von Januar an von 85 auf 75 Milliarden Dollar zu drosseln. Das Anleihe-Kaufprogramm wird zunächst also nur etwas gedrosselt. Noch wichtiger: Das Versprechen extrem niedriger Zinsen soll noch für längere Zeit gelten.
Die Berenberg Bank und die Landesbank Baden-Württemberg (LBBW) halten einen Anstieg des Dax auf 9800 Zähler bis Ende 2014 für denkbar. „Selbst ein zeitweises Allzeithoch von 10 000 Punkten liegt im Bereich des Möglichen“, heißt es bei der LBBW. Noch optimistischer ist die Deutsche Bank. Sie traut dem Dax sogar 11 000 Punkte Ende 2014 zu. dpa