Bosch verpflichtet sich zu flexiblen Arbeitszeitmodellen

Stuttgart (dpa) - Der Industrie-Riese Bosch hat flexible Arbeitszeitmodelle in seine Unternehmensleitlinien geschrieben. Der Konzern wolle familiäre Verpflichtungen genauso wertschätzen wie das berufliche Engagement, sagte Christoph Kübel, Arbeitsdirektor der Robert Bosch GmbH, am Montag.

Bosch verpflichtet sich in seinen Leitlinien außerdem, auf die Bedürfnisse seiner Mitarbeiter in Phasen familiärer Herausforderungen Rücksicht zu nehmen - zum Beispiel, wenn Familienangehörige gepflegt werden.

Vereinbarkeit von Familie und Beruf beschäftigt Politik und Unternehmen immer stärker. Am Dienstag lädt Familienministerin Kristina Schröder (CDU) Verbände und Unternehmen zum Familiengipfel nach Berlin, um über das Thema zu diskutieren. Das Familienministerium hat gemeinsam mit den Spitzenverbänden der deutschen Wirtschaft und dem Deutschen Gewerkschaftsbund (DGB) das Unternehmensnetzwerk „Erfolgsfaktor Familie“ gegründet.

Bosch war 2012 von der Bundesregierung als familienfreundlichstes Großunternehmen ausgezeichnet worden. Der Technikkonzern steht mit seinem Schritt nicht allein. Auch andere Großunternehmen wie zum Beispiel der Baukonzern Bilfinger oder der Autohersteller Volkswagen haben Familienfreundlichkeit in ihren Unternehmenszielen schriftlich festgehalten.

Bosch rechnet seit Ende 2012 Zeit mit der Familie als Karrierebaustein in seiner Personalentwicklung an, um die nächste Hierarchiestufe zu erreichen. Damit wird die Zeit mit der Familie zum Beispiel Auslandsaufenthalten von Managern gleichgesetzt.

Die neuen Leitlinien sind keine Betriebsvereinbarung, sollen Führungskräften und Mitarbeitern aber einen Handlungsrahmen aufzeigen, betonte ein Sprecher. Sie seien von Managern und Arbeitnehmervertretern gemeinsam erarbeitet worden. Die Vorgaben gelten für die 300 000 Bosch-Mitarbeiter weltweit.