So wird der Empfängerkreis der Familiensozialhilfe („Bolsa Família“) um schätzungsweise 800 000 Familien und 1,3 Millionen Jugendliche unter 15 Jahren erweitert, wie die Regierung mitteilte.
Als extrem arm gelten in Brasilien diejenigen, die monatlich mit 70 Reais (rund 30 Euro) oder noch weniger auskommen müssen. Mit dem Vorhaben will die seit Januar amtierende Präsidentin Dilma Rousseff eines ihrer zentralen Wahlversprechen einlösen. „(Das Programm) 'Brasilien ohne Elend' schafft, erneuert und erweitert verschiedene Sozialprogramme“, sagte Rousseff. Der Staat wolle nun aktiv die Hilfsbedürftigen ausfindig machen und nicht erst darauf warten, dass diese den Weg zu den Behörden fänden.
Neu geschaffen wird unter anderem das Umweltprogramm „Bolsa Verde“ (Grünes Stipendium), dass Zahlungen von 300 Reais (rund 130 Euro) im Quartal vorsieht, wenn arme Familien den Nachweis erbringen, dass sie an ihrem Wohn- oder Arbeitsort Umweltschutzaktionen durchführen. Zudem sind Projekte zur Wasserversorgung und Abwasserkanalisation geplant. Auch sollen mehr Haushalte ans Stromnetz angeschlossen werden. Profitieren dürfte vor allem der Nordosten des Landes, wo fast 60 Prozent der extrem armen Brasilianer leben.