Ungewissheit über den Brexit Britischer Notenbankchef bleibt bis Anfang 2020 im Amt
London (dpa) - Der britische Notenbankchef Mark Carney bleibt wegen der Ungewissheit über den Brexit etwas länger im Amt als geplant. Wie Schatzkanzler Philip Hammond bestätigte, wird Carney bis Januar 2020 Chef der Bank of England bleiben.
Bisher sollte er im Juni 2019 ausscheiden. Bereits zuvor war über eine Verlängerung spekuliert worden. Carney hatte seinen Posten bei der Bank of England 2013 angetreten. Entgegen des sonst üblichen achtjährigen Mandats wurde mit ihm zunächst eine fünfjährige Amtszeit vereinbart. Diese wurde nach dem Brexit-Referendum bereits um ein Jahr bis Mitte 2019 verlängert.
Der Kanadier Carney war rund um das Brexit-Referendum vom Juni 2016 vor allem bei den Befürwortern des EU-Ausstiegs sehr umstritten. Ausschlaggebend war, dass die britische Notenbank stets vor wirtschaftlichen Risiken des Brexit gewarnt und nach dem Referendum ihre Geldpolitik deutlich gelockert hatte.
Großbritannien wird die Europäische Union am 29. März 2019 verlassen. EU-Brexit-Chefunterhändler Michel Barnier hält eine Einigung in den Austrittsgesprächen aber erst in den kommenden sechs bis acht Wochen für realistisch. Ursprünglich hatten sich beide Seiten Mitte Oktober als Zielmarke für ein Austrittsabkommen gesetzt.