Bundesbank: Deutsche Konjunktur verliert an Schwung

Frankfurt/Main (dpa) - Die Deutsche Bundesbank hat wenig Hoffnung auf eine rasche Konjunkturerholung in Deutschland. „Die Zuversicht, dass sich die Konjunktur kurzfristig beleben könnte, geht in immer mehr Bereichen der Wirtschaft verloren“.

Das schreibt die Notenbank in ihrem am Montag in Frankfurt vorgelegten Monatsbericht. Bisher habe vor allem die exportorientierte Industrie unter dem langsameren globalen Wachstumstempo und den Krisen in Teilen des Euroraums gelitten: „Inzwischen ist aber unverkennbar, dass die Wirtschaft davon in der Breite in Mitleidenschaft gezogen werden könnte.“

Derzeit trotzen nur der Wohnungsbau und der private Konsum den spürbar dämpfenden Einflüssen. Hingegen habe die Konjunktur bei den Investitionen bereits vor einem Jahr jeden Schwung verloren. Inzwischen sei außerdem der Aufwärtstrend am Arbeitsmarkt zum Stillstand gekommen. Und nach den Industrieunternehmen hätten zuletzt auch die weitgehend binnenwirtschaftlich ausgerichteten Dienstleister ihre Geschäftserwartungen beträchtlich heruntergestuft. Die Bundesbank sieht eine „tiefsitzende Verunsicherung“ in den Chefetagen der Unternehmen, die die Wirtschaftsentwicklung bremsen dürfte.

Nachdem das Wachstumstempo zuletzt stetig nachgelassen hatte, erwarten derzeit zwar viele Ökonomen, dass die deutsche Wirtschaft im Schlussquartal 2012 stagnieren oder sogar schrumpfen könnte. Schon Anfang 2013 wird es demnach aber wieder aufwärtsgehen. Anders als im Euroraum insgesamt droht in Deutschland derzeit keine Rezession.

Im dritten Quartal 2012 war das deutsche Bruttoinlandsprodukt (BIP) preis-, saison- und kalenderbereinigt nur noch um 0,2 Prozent gegenüber dem Vorquartal gestiegen. Im ersten Vierteljahr war die Wirtschaftsleistung noch um 0,5 Prozent gewachsen, im zweiten Quartal um 0,3 Prozent.

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