China schafft Exportbeschränkungen für seltene Erden ab
Peking (dpa) - China hat seine Exportbeschränkungen für seltene Erden aufgehoben. Damit kommt das Land einem Urteil der Welthandelsorganisation (WTO) nach, wie staatliche Medien berichteten.
Das WTO-Schiedsgericht hatte im vergangenen Jahr entschieden, dass Peking mit der Ausfuhrquote gegen Regeln des freien Welthandels verstoße.
Details zur Aufhebung der Quote hatte das chinesische Handelsministerium nach Angaben von „Shanghai Securities News“ erstmals Ende Dezember in die Handelsrichtlinien für 2015 aufgenommen. Der Export der begehrten Rohstoffe setze eine den Handelsverträgen entsprechende Genehmigung voraus, die Ausfuhrmenge werde nicht beschränkt, teilte das Ministerium online mit.
Peking hatte die Exportbeschränkungen damit begründet, seine Umwelt und natürlichen Ressourcen schonen zu wollen. Die WTO bemängelte hingegen, das Land horte die Rohstoffe für den eigenen Binnenmarkt.
Aus China kommen über 90 Prozent der seltenen Erden, die vor allem für den Bau von Elektrogeräten und Autos benötigt werden. Die Rohstoffe werden außerdem im Sektor der erneuerbaren Energien verwendet, zum Beispiel bei Windkraftanlagen und Batterien für Hybridautos.
Die EU, die USA und Japan hatten sich 2012 bei der WTO beschwert, die chinesische Ausfuhrquote treibe die Weltmarktpreise in die Höhe. So hätten US-Hersteller im Vergleich zu ihren chinesischen Konkurrenten zeitweise den dreifachen Preis für die Rohstoffe zahlen müssen.
Die Preise für seltene Erden haben großen Einfluss auf die Produktionskosten einiger Waren. So machen sie nach EU-Angaben bei der Herstellung von LCD-Displays mehr als die Hälfte der Kosten aus.