Ausfuhren nehmen zu Chinas Außenhandel macht überraschenden Sprung

Peking (dpa) - Chinas Außenhandel ist im Januar unerwartet stark gestiegen. Die Ausfuhren nahmen um 7,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat auf 183 Milliarden US-Dollar (172 Mrd Euro) zu, wie der Zoll in Peking mitteilte.

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Es war der erste Anstieg nach neun Monaten Export-Rückgang in Folge. Die Importe sprangen sogar um 16,7 Prozent auf 131 Milliarden US-Dollar in die Höhe. Der Außenhandel der zweitgrößten Volkswirtschaft legte insgesamt um 11,4 Prozent zu.

Experten erklärten den überraschenden Anstieg auch mit dem frühen Zeitpunkt des chinesischen Neujahrsfest in diesem Jahr, so dass sich der Handel auf den Januar konzentriert habe. „Wir ziehen es vor, die Bedeutung der Zahlen herunterzuspielen“, hieß es in einer Analyse der australischen ANZ-Bank. Wegen der saisonalen Einflüsse sollten besser die Anfang April anstehenden Quartalszahlen betrachtet werden.

Dennoch stellten die ANZ-Experten fest, dass sich der chinesische Außenhandel anscheinend stabilisiert habe, was sich auch in der Erholung der regionalen Lieferketten zeige. Sorgen gibt es aber weiter wegen der potenziellen Auswirkungen der US-Handelspolitik unter dem neuen US-Präsidenten Donald Trump, der China unfairen Wettbewerb vorgeworfen und mit hohen Strafzöllen gedroht hatte.

In ihrem ersten Telefonat nach seiner Amtseinführung sicherte Trump seinem chinesischen Amtskollegen Xi Jinping einen Ausbau der Kooperation zu. Beide Seiten wollten „Diskussionen und Verhandlungen“ über Themen von beiderseitigem Interesse aufnehmen, teilte das Weiße Haus mit, ohne auf die Handelsdifferenzen einzugehen. „Gegenwärtig ist unklar, wie Präsident Trump die Handelsbeziehungen zwischen den USA und China formen wird“, hieß es in der ANZ-Analyse.

Der Anstieg des Handels im Januar fiel in Yuan gerechnet noch höher aus. Die Exporte legten in der chinesischen Währung gerechnet um 15,9 Prozent zu, während die Importe sogar um 25,2 Prozent stiegen, berichtete der Zoll. Die Einfuhren wuchsen vor allem durch Rohstoffimporte. Eisenerz und Rohöl legten um 85 Prozent beziehungsweise um 72 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat zu und trugen damit mehr als zur Hälfte zum Importwachstum bei.