Weitere Abstufung droht Chinas Bonitätswächter stufen Kreditwürdigkeit der USA ab
Peking (dpa) - Wegen der umstrittenen Steuerreform von US-Präsident Donald Trump hat eine der führenden chinesischen Ratingagenturen die Kreditwürdigkeit der USA herabgestuft.
Die Bonitätsnote werde von „A-“ auf „BBB+“ gesenkt, teilte das Unternehmen Dagong am Dienstag in Peking mit. Zudem ist der Ausblick „negativ“ - es droht also eine weitere Abstufung.
Die Fähigkeit der USA zur Refinanzierung der bestehenden Schulden schwinde seit Jahren immer weiter, heißt es in der Mitteilung. „Dieser Trend wird zusätzlich verschlimmert durch die massiven Steuersenkungen.“
Während der Finanzierungsbedarf aufgrund der Reform zusätzlich steige, machten Zinsanhebungen der US-Notenbank Fed sowie deren allmähliche Bilanzreduzierung die Refinanzierung für den Staat teurer, so die Ratinganalysten. Auf Dauer sei der US-Schuldenberg damit nicht nachhaltig und das Ausfallrisiko steige.
China hält mit einem Wert von über drei Billionen Dollar die größten Devisenreserven der Welt und ist der größte Gläubiger der USA. Vergangene Woche hatte es Medienberichte gegeben, wonach das Reich der Mitte seine künftige Position als Gläubiger der USA überdenke.
Die Rating-Branche wird weitgehend von den drei US-Agenturen Standard & Poor's (S&P), Moody's sowie Fitch dominiert, deren Einfluss weit größer ist als der von ausländischen Konkurrenten wie Dagong. Während Moody's und Fitch den USA die beste Bonitätsnote zusprechen, hat S&P sie im Jahr 2011 um eine Stufe gesenkt.