Commerzbank glaubt weiter an Privatkundengeschäft
Frankfurt/Main (dpa) - Beflügelt von der guten Entwicklung ihres Privatkundengeschäfts steckt sich die Commerzbank weiterhin ehrgeizige Ziele. „Für uns geht es vor allem darum, das Kundenwachstum weiter zu steigern und in mehr Geschäft umzusetzen.
Dabei sollen die Kosten möglichst stabil bleiben“, sagte Bereichsvorstand Michael Mandel der Deutschen Presse-Agentur und der Finanz-Nachrichtenagentur dpa-AFX. Auch durch die offene Nachfolge für den scheidenden Vorstandschef Martin Blessing gebe es keinen Stillstand.
„2015 war bisher ein sehr erfolgreiches Jahr für das Privatkundengeschäft der Commerzbank“, sagte Mandel in Frankfurt. „Wir sind im Privatkundengeschäft auf einem guten Weg, unsere Ziele der Strategie 2016 zu erreichen.“ Der Dax-Konzern hatte sich 2012 zum Ziel gesetzt, bis Ende 2016 eine Million zusätzliche Kunden zu gewinnen und mit Privatkunden operativ mehr als 500 Millionen Euro im Jahr zu verdienen.
Seither kamen bis Ende September 2015 unter dem Strich 753 000 Kunden hinzu, das operative Ergebnis im Privatkundengeschäft erhöhte sich in den ersten neun Monaten 2015 auf 562 Millionen Euro. „Unser Ziel von netto einer Million Neukunden bis Ende 2016 ist in Sicht. Derzeit wachsen wir pro Woche um rund 6000 Kunden“, sagte Mandel.
„Filialschließungen gehören nicht zu unserer Strategie“, betonte Mandel. „Das bedeutet aber nicht, dass nicht auch bei uns eine Filiale wegfallen kann.“ Bei der Commerzbank habe eine Filiale im Schnitt 8000 Kunden, branchenweit seien es rund 3000. „Das zeigt, dass der Handlungsdruck eher bei der Konkurrenz liegt.“
Die Commerzbank mit ihren knapp zwölf Millionen Privatkunden hat mit aktuell etwa 1100 Filialen unter den Großbanken in Deutschland das dichteste Filialnetz. „In den nächsten Jahren werden in Deutschland schätzungsweise bis zu einem Drittel der Bankniederlassungen wegfallen und bis zu 30 Millionen Kunden ihre Filiale verlieren“, prognostizierte Mandel. „Wo andere sich zurückziehen, sind wir die Alternative.“