Dax auf neuem Allzeithoch — aber Sparer verlieren Geld

Die spendable Finanzpolitik der USA löst weltweit ein Kursfeuerwerk aus. Kritiker finden das „hochgefährlich“.

Düsseldorf. Die Finanzmärkte feiern die Entscheidung der US-amerikanischen Notenbank Fed, weiter Geld in den Markt zu pumpen. Damit will sie die Erholung von Konjunktur und Arbeitsmarkt in den USA unterstützen. Selbst ausgebuffte Börsengurus wurden von der Entscheidung überrascht.

Der deutsche Aktienindex Dax reagierte auf die Nachrichten aus New York mit einem neuen Allzeithoch. Noch stärker fielen die Reaktionen in Indonesien, Thailand, Indien und auf den Philippinen aus.

Aber während die Börsen Kursfeuerwerke zünden, regt sich zunehmend Kritik an der Finanzpolitik der USA. Der Bankenexperte Wolfgang Gerke nannte den Kurs der USA im Gespräch mit unserer Zeitung „hochgefährlich“.

Er fürchtet neue Spekulationsblasen. „Außerdem wächst bei einer Politik des billigen Geldes die Staatsverschuldung permanent. Damit werden die Probleme auf die nächste Generation verschoben, die diese nur schwer lösen kann“, sagte Gerke.

Leidtragende der US-Zinspolitik, die sich auf die Politik aller Industrieländer auswirkt, sind laut Gerke aber auch die Sparer. Wer etwas fürs Alter zurücklege, werde praktisch jeden Tag ärmer.

Tatsächlich rechnen auch andere Experten damit, dass die Sparzinsen auf einem äußerst niedrigen Niveau bleiben werden. Dafür ist in Europa aber vor allem die Europäische Zentralbank verantwortlich. Sie hat angekündigt, die Zinsen im Euroraum noch für einen längeren Zeitraum auf einem niedrigen Stand zu belassen.

Besitzer von Wertpapieren profitieren hingegen von den niedrigen Zinsen, weil die Kurse an den Aktienmärkten dadurch befeuert werden. Es gebe viel Geld, das investiert werden soll, aber kaum alternative Anlagen, begründen Experten den Trend. Sie fürchten, dass sich die Risikofreude an den Finanzmärkten durch die Entscheidung noch erhöhen werde. dpa/Red