Dax im ruhigen Feiertagshandel kaum verändert
Frankfurt/Main (dpa) - Der deutsche Aktienmarkt hat sich am Donnerstag weitgehend ohne klare Richtung präsentiert. Am Tag der Deutschen Einheit stieg der Dax im ruhigen Feiertagshandel bis zum Nachmittag um 0,06 Prozent auf 8635 Punkte.
Der MDax mittelgroßer Werte gewann 0,14 Prozent auf 15 148 Punkte und der TecDax verbesserte sich um 0,12 Prozent auf 1096 Punkte. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 stand zuletzt 0,12 Prozent tiefer.
Nach der Beilegung der italienischen Regierungskrise hätten die Märkte nun wieder etwas ruhigeres Fahrwasser gefunden, sagte Händler Nick Dale-Lace vom Broker CMC Markets. Das Hauptthema am Markt blieb jedoch der Etatstreit in den USA, nachdem ein Spitzengespräch zwischen US-Präsident Barack Obama und Vertretern des Kongresses ergebnislos blieb. Obama hatte zudem gewarnt, dieser Streit sei nicht das übliche politische Haushaltsgerangel.
Das habe an den Märkten die Befürchtung genährt, bei den heraufziehenden Verhandlungen um die Schuldenobergrenze könne es tatsächlich zu einem teilweisen Zahlungsausfall kommen, kommentierte Marktstratege Ishaq Siddiqi vom Broker ETX Capital. Anleger hielten sich mit riskanten Engagements daher weiter zurück. Auch bei den US-Zahlen zu den wöchentlichen Erstanträgen auf Arbeitslosenhilfe regten sich die deutschen Indizes kaum.
Aktien von K+S setzten sich mit plus 3,20 Prozent an die Dax-Spitze. Die Papiere des Düngemittelherstellers reagierten damit positiv auf einen Medienbericht, wonach ein großes Aktienpaket des russischen Kali-Weltmarktführers Uralkali an heimische Käufer gehen soll. Kreisen zufolge will der Kreml auch das Preiskartell mit dem weißrussischen Staatskonzern Belaruskali wiederbeleben. Der Ausstieg von Uralkali hatte Ende Juli wegen des drohenden Preiskriegs für massive Verwerfungen am Kalimarkt gesorgt.
Hochtief-Titel erholten sich um 2,89 Prozent. Sie waren am Vortag wegen australischer Medienberichte zu mutmaßlicher Korruption bei der Tochter Leighton schwer in Mitleidenschaft geraten und hatten knapp acht Prozent verloren. Im MDax gaben die Aktien der RTL Group 1,39 Prozent ab. Großaktionär Bertelsmann hat seinen Bestand an RTL-Aktien um zwei Millionen Anteilscheine verringert, und fand dabei ohne den üblichen Platzierungsrabatt neue Käufer. Nach dem Verkauf hält Bertelsmann mit 75,1 Prozent immer noch eine satte Mehrheit an der Fernsehgruppe.
Wegen des bundesweiten Feiertags wurde die Umlaufrendite börsennotierter Wertpapiere von der Bundesbank am Donnerstag nicht berechnet. Der Bund-Future mit Laufzeit Dezember verlor 0,06 Prozent auf 140,06 Punkte. Der Euro erreichte am Morgen ein Achtmonatshoch und hielt sich über der Marke von 1,35 Dollar. Zuletzt wurde die Gemeinschaftswährung bei 1,3603 Dollar gehandelt. Die Europäische Zentralbank (EZB) Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs auf 1,3515 (Dienstag: 1,3554) Dollar festgesetzt.