Dax kommt kaum vom Fleck

Frankfurt/Main (dpa) — Der deutsche Aktienmarkt ist heute erneut kaum von der Stelle gekommen. Der Leitindex Dax schwankte recht antriebslos in einer engen Bandbreite und schloss 0,14 Prozent höher bei 11 864,59 Punkten.

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Damit scheint die zweitägige Erholungsrally vom Wochenauftakt vorerst wieder beendet. Durchwachsene Konjunkturdaten aus Europa und den USA hatten letztlich kaum Auswirkungen.

„Dem Markt fehlen aktuell die Treiber“, kommentierte Robert Halver von der Baader Bank den wie schon zur Wochenmitte impulslosen Handel. Er sieht die Anleger nicht nur wegen der schwächelnden Konjunktur inzwischen in Lauerstellung. Die Dividendensaison sei vorbei und die Anleger säßen nach dem starken ersten Quartal auf soliden Gewinnen. "Sie sind satt - und nun muss eine richtig gute Leckerei kommen, damit sie noch einmal zuschlagen", so Halver.

Auch die anderen Indizes zeigten am Donnerstag eine lustlose Entwicklung: Der MDax der mittelgroßen Werte ging 0,07 Prozent tiefer bei 20 968,95 Zählern aus dem Handel, während der TecDax der Technologietitel 0,06 Prozent auf 1736,69 Punkte gewann. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 stieg um 0,14 Prozent auf 3688,72 Punkte. Die nationalen Indizes in Paris und London schafften ebenfalls moderate Gewinne, und auch der US-Leitindex Dow Jones Industrial notierte zum europäischen Börsenschluss knapp im Plus.

Die Stimmung in den Unternehmen im Euroraum hatte sich im Mai den zweiten Monat in Folge eingetrübt. Der Einkaufsmanagerindex - das Ergebnis einer Umfrage unter leitenden Angestellten — gab leicht nach. Bankvolkswirte hatten hingegen mit einer Stagnation gerechnet.

In den USA war es im April für den Sammelindex der wirtschaftlichen Frühindikatoren überraschend deutlich bergauf geangen. Gleiches galt aber auch für die wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe. Die Häuserverkäufe sanken — entgegen dem prognostizierten Anstieg. Dazu hatte sich das Geschäftsklima in der Region Philadelphia im Mai überraschend eingetrübt, wie der Index der regionalen Notenbank (Philly-Fed-Index) zeigte.

Auf Unternehmensseite machte die Deutsche Bank am Tag ihrer Hauptversammlung Schlagzeilen mit einem Umbau im Vorstand. Co-Vorstandschef Anshu Jain bekommt künftig deutlich mehr Macht. Zudem nimmt wie bereits erwartet Privatkundenvorstand Rainer Neske seinen Hut. Die Aktien zeigten sich aber wenig beeindruckt und schlossen mit plus 0,03 Prozent.

Bei Südzucker hielt die Freude über die endgültige Bilanz für das Geschäftsjahr 2014/15 nicht lange vor: Die Aktien verloren im MDax letztlich 0,55 Prozent. Europas größter Zuckerkonzern sieht sich ungeachtet eines herben Ergebniseinbruchs im abgelaufenen Geschäftsjahr gut gerüstet für die Umwälzungen in der Branche. Beim TecDax-gelisteten Windkraftanlagenbauer Nordex sorgte der überraschende Führungswechsel für Kursverluste von 1,04 Prozent.

Am deutschen Rentenmarkt stieg die Umlaufrendite börsennotierter Bundeswertpapiere von 0,48 Prozent am Vortag auf 0,51 Prozent. Der Rentenindex Rex fiel hingegen um 0,18 Prozent auf 138,42 Punkte. Der Bund-Future sank um 0,11 Prozent auf 153,56 Punkte. Der Euro notierte zuletzt bei 1,1124 US-Dollar. Zuvor hatte die Europäische Zentralbank (EZB) den Referenzkurs auf 1,1133 (Mittwoch: 1,1118) Dollar festgesetzt und der Dollar damit 0,8982 (0,8994) Euro gekostet.