Dax steigt vor Schicksalswahl in Griechenland
Frankfurt/Main (dpa) - Vor der mit Spannung erwarteten Neuwahl in Griechenland ist der deutsche Leitindex Dax mit Gewinnen aus dem Handel gegangen. Am Tag des großen Verfalls am Terminmarkt, dem sogenannten Hexensabbat, schloss der deutsche Leitindex mit plus 1,48 Prozent bei 6229,41 Punkten.
Auf Wochensicht gewann er 1,61 Prozent hinzu. Der MDax stieg um 1,16 Prozent auf 10 046,11 Punkte, und der TecDax legte um 0,55 Prozent auf 726,84 Punkte zu.
„Die aktuelle Aufwärtsbewegung wird vor allem von Aussagen seitens der global wichtigsten Notenbanken flankiert, wonach diese die Märkte im Falle etwaiger Turbulenzen mit adäquaten Kapitalmaßnahmen stützen wollen“, sagte Marktanalyst Gregor Kuhn von IG Markets. Nach Meinung des Marktanalysten Frank Geilfuß vom Bankhaus Löbbecke sei vor der Griechenland-Wahl zudem schon viel Negatives in die Kurse eingepreist. Dazu passte am Freitag eine Entspannung an den europäischen Anleihemärkten, obwohl laut Umfragen erwartet wird, dass keine der großen Parteien eine absolute Mehrheit im griechischen Parlament erzielen wird.
Unter den Einzelwerten fielen die Papiere von Fresenius Medical Care (FMC) negativ auf. Sie gaben am Dax-Ende um 1,61 Prozent nach. Börsianer verwiesen auf einen Medienbericht über Ermittlungen der US-Gesundheitsbehörde FDA. Demnach habe der Dialysespezialist im November eigene Zentren vor möglicherweise tödlichen Nebenwirkungen bei der Behandlung mit GranuFlo gewarnt, dies aber bei fremden Zentren nicht genauso gehandhabt. Das Unternehmen stehe in engem Austausch mit der FDA nach einer informellen Anfrage der Behörde, sagte ein Sprecher der Muttergesellschaft Fresenius SE. Es gebe keine formellen Untersuchungen.
ThyssenKrupp-Aktien dagegen entkamen ihrem jüngsten Abwärtsstrudel und erholten sich um 3,45 Prozent. Alleine seit Anfang Mai waren die Stahl-Titel um fast 40 Prozent eingebrochen. Zum Spitzenwert im Dax mauserten sich die CommerZbank-Papiere mit einem Anstieg um mehr als fünfeinhalb Prozent, nachdem sie die gesamte Woche unter Druck gestanden hatten. Um jeweils mehr als fünf Prozent kletterten die Aktien von Sartorius und Cancom vor ihrer Aufnahme in den TecDax am Montag.
Der EuroStoxx 50 stieg um 1,54 Prozent auf 2181,23 Punkte. In Paris legte die Börse deutlich und in London leicht zu. In den USA gewann der Dow Jones Industrial zum europäischen Handelsschluss knapp ein halbes Prozent.
Am Rentenmarkt fiel die durchschnittliche Rendite börsennotierter Bundeswertpapiere von 1,25 Prozent am Vortag auf 1,22 Prozent. Der Rentenindex Rex fiel um 0,02 Prozent auf 133,44 Punkte. Der Bund-Future stieg um 0,56 Prozent auf 142,41 Punkte. Der Kurs des Euro stieg bis zum Abend über die Marke von 1,26 Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,2596 (Donnerstag: 1,2551) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,7939 (0,7968) Euro.