Der Beetle 2 soll auch die Männerherzen erobern
Volkswagen hat den Käfer-Enkel bulliger und markanter gestaltet.
Berlin/Wolfsburg. Was dem „Sohn“ des Käfers nicht ganz gelang, soll der „Enkel“ jetzt schaffen: Mit dem Beetle 2 will Volkswagen nicht nur in Nordamerika und China, sondern auch in Deutschland kräftig Marktanteile unter Auto-Nostalgikern gewinnen. „In den USA war der New Beetle ein großer Erfolg — in Europa war es eher bescheiden“, räumte VW-Chef Martin Winterkorn bei der Vorstellung des Nachfolgers ein. Das soll sich jetzt ändern.
Bei dem schlicht Beetle 2 genannten Modell geht es für den Konzern keineswegs nur um ein Nischenprodukt, das von PS-Fans mitunter als „Frauenauto“ belächelt wird. Stattdessen ist vom „Herz der Marke“ die Rede. Das Fahrzeug wird in seiner stärksten Motorisierung mit 200 PS angeboten — „zunächst“, wie Winterkorn augenzwinkernd betonte. Möglicherweise wird es später auch echte Beetle-Kraftprotze mit einer noch höheren Leistung geben.
Die neu gestaltete Version des Beetle soll dem Retro-Flitzer auch auf dem deutschen Heimatmarkt zum Durchbruch verhelfen. Nach dem ersten Käfer-Spross, der 1998 sein Debüt gefeiert hatte, könnte — so das Kalkül der Designer — der Beetle 2 dank seines bulligeren Äußeren mehr „maskuline“ Autofahrer für sich gewinnen. „Wir haben da einen Nerv getroffen“, glaubt Winterkorn. Er befürchtet allerdings nicht, dass die weibliche Anhängerschaft dadurch dezimiert werden könnte.
Der Käfer-Erbe ist auch für den Wachstumsmarkt Nummer eins, China, von Bedeutung. „Wir gehen zwar davon aus, dass der Beetle seinen Hauptmarkt in Amerika haben wird. Aber Zweitmarkt wird China“, so Winterkorn.
Und in Europa? Eine direkte Kampfansage an die Konkurrenz will sich der VW-Cheflenker zwar nicht abringen. Auf ein „Überholen“ des zum Rivalen BMW gehörenden Mini angesprochen, geht er aber schon einmal vorsichtig in die Offensive: „Das kann passieren.“