Deutlich mehr Flugpassagiere in diesem Sommer

Frankfurt (dpa) - Ungeachtet der neuen Luftverkehrssteuer haben in der vergangenen Sommersaison deutlich mehr Menschen den Flieger genutzt als im vergangenen Jahr.

Von April bis Oktober hoben rund 65 Millionen Passagiere von den deutschen Airports ab, ein Plus von 3,4 Millionen oder 5,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden berichtete, hat es in den vergangenen 20 Jahren nur 2004 und 2005 größere Zuwächse bei den absoluten Passagierzahlen während des Sommerflugplans gegeben.

Der zeitweise befürchtete Einbruch bei den Passagierzahlen ist damit ausgeblieben. Die Luftverkehrssteuer wird seit Anfang des Jahres erhoben, im neuen Jahr sinken die Sätze etwas. Vor allem Billigflieger und kleinere Regionalflughäfen fühlen sich von der Abgabe massiv getroffen.

Profitiert von den steigenden Fluggastzahlen haben vor allem die größeren Flughäfen. Alleine an Deutschlands größtem Airport in Frankfurt kletterte die Passagierzahl während des Sommerflugplans um etwa 7,8 Prozent auf rund 18 Millionen. Kleinere Flughäfen wie etwa Lübeck, Hahn im Hunsrück, Memmingen oder Erfurt hätten dagegen Rückgänge verzeichnet, sagte ein Sprecher der Statistikbehörde.

Deutliche Spuren in der Statistik hinterlassen haben die politischen Umwälzungen in Nordafrika. Die Zahl der Passagiere mit Ziel Ägypten ging während des Sommerflugplans um 25,7 Prozent zurück, Tunesien verbuchte sogar ein Minus von 35,4 Prozent. Auch die Touristikbranche hatte in diesem Jahr schon über Buchungseinbrüche für diese Urlaubsländer berichtet.

Andere Urlaubsregionen hingegen erfreuten sich steigender Beliebtheit bei Flugreisenden. Die Kanarischen Inseln verzeichneten mit einem Plus von 15,3 Prozent die größte Steigerungsrate seit 20 Jahren. Auf die Mittelmeerinseln, dazu zählen etwa die Balearen und die griechischen Inseln, flogen in der Sommersaison von deutschen Flughäfen aus insgesamt 5,5 Millionen Menschen - 6,7 Prozent mehr als noch 2010.