Deutsche Aktien gewinnen nach Regierungsbildung in Italien
Frankfurt/Main (dpa) - Der deutsche Aktienmarkt hat am Montag nach der Regierungsbildung in Italien zugelegt.
Die Entwicklung in der drittgrößten Euro-Volkswirtschaft und die Hoffnung auf eine Zinssenkung durch die Europäische Zentralbank am Donnerstag hätten maue Konjunkturdaten aus der Eurozone gekontert, sagte Marktexperte Gregor Kuhn vom Broker IG.
Der Dax ging am Montag 0,75 Prozent höher bei 7873,50 Punkten aus dem Handel. Der MDax stieg um 0,37 Prozent auf 13 398,74 Punkte, und der TecDax schloss mit plus 0,42 Prozent bei 924,73 Punkten.
Schlusslicht im deutschen Leitindex waren die Titel der Commerzbank mit minus 3,15 Prozent auf 9,874 Euro. Ohne die Zusammenlegung von zehn alten Aktien zu einem neuen Papier vergangene Woche wären sie damit zum Pennystock, also einer Aktie mit einem Preis von unter 1 Euro, geworden. Die Anteilsscheine von BASF und Bayer rutschten nur optisch deutlich ins Minus. Beide Unternehmen schütteten ihre Dividenden aus. Um diesen Effekt bereinigt gewannen die BASF-Titel deutlich hinzu, die Papiere von Bayer legten noch moderat zu.
Der Leverkusener Pharma- und Chemiekonzern stand mit einem geplanten Zukauf im Fokus. Mit der Übernahme des US-Unternehmens Conceptus will Bayer sein Geschäft mit Verhütungsmitteln stärken. An der Dax-Spitze verteuerten sich die Vorzugsaktien von Volkswagen um 2,63 Prozent. Der Autobauer hatte seine Ziele für 2013 bestätigt.
Im TecDax profitierten die Papiere von PSI und Cancom von positiven Unternehmensnachrichten. Die Aktien des IT-Dienstleisters Cancom kletterten als bester Titel im Technologiewerte-Index um mehr als acht Prozent nach oben. Positiv werteten Börsianer, dass der Auftragseingang im April über dem Vorjahresniveau lag. Die Anteilsscheine des Softwareunternehmens PSI zogen nach überraschend guten Quartalszahlen um 3,35 Prozent an.
Der EuroStoxx 50 stieg um 1,27 Prozent auf 2717,38 Punkte. In Paris rückte der Cac 40 noch deutlicher vor, während der FTSE 100 in London um knapp ein halbes Prozent zulegte. In New York stand der Dow Jones Industrial zum europäischen Handelsende 0,44 Prozent höher.
Am Rentenmarkt fiel die Umlaufrendite börsennotierter Bundeswertpapiere von 1,01 Prozent am Freitag auf 1,00 Prozent. Der Rentenindex Rex stieg um 0,03 Prozent auf 135,78 Punkte. Der Bund Future rückte um 0,07 Prozent auf 146,60 Punkte vor. Der Kurs des Euro zog an. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs auf 1,3113 (Freitag: 1,2999) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,7626 (0,7693) Euro.