Deutsche Autobauer fahren in den USA voran
New York (dpa) - Die deutschen Autobauer fahren in den USA zu immer neuen Verkaufsrekorden. Ihr Marktanteil auf dem wichtigsten Automarkt der Welt steigt und steigt.
Mercedes-Benz konnte im November um 15 Prozent zulegen, Audi um 24 Prozent, die Marke VW um 29 Prozent, bei BMW waren es 45 Prozent und bei Porsche sogar 71 Prozent.
Damit schnitten die Deutschen wesentlich besser ab als der Gesamtmarkt und auch besser als die „Big Three“ der amerikanischen Autoindustrie. Die Gesamtverkäufe im November stiegen im Vergleich zum Vorjahresmonat um 15 Prozent auf mehr als 1,1 Millionen Stück, wie der Marktbeobachter Autodata aufführte.
„Wir rechnen damit, dass die Nachfrage auch in der nahen Zukunft anhält“, erklärte Porsches Nordamerika-Chef Detlev von Platen am Montag. Sein BMW-Kollege Ludwig Willisch prophezeite für den Dezember ein schwungvolles Geschäft. Steve Cannon von Daimler freute sich auf das beste Jahr in der Firmengeschichte.
Hintergrund der großen Zuwächse ist eine alternde Wagenflotte, welche die Amerikaner zum Kauf eines neuen Wagens zwingt. Zudem gibt es in der Bevölkerung ein grundsätzliches Vertrauen in die wirtschaftliche Entwicklung. Im November kam hinzu, dass viele Autos von Wirbelsturm „Sandy“ hinweggeschwemmt worden waren. Die Fahrer brauchten nun schnell ein neues Gefährt.
Auch die heimische Massenhersteller wurden mehr Wagen los, wenngleich sich die Zuwächse im Vergleich zu den Deutschen und zu manchem japanischen Konkurrenten in Grenzen hielten. Am besten schnitt noch der zum italienischen Fiat-Konzern gehörende Autobauer Chrysler ab mit einem Plus von 14 Prozent. Ford wurde 6 Prozent mehr Wagen los, General Motors 3 Prozent.
Die Deutschen sind trotz hoher Zuwachsraten aber noch weit von den Absatzzahlen der drei großen US-Hersteller entfernt: General Motors, mit denen VW genau wie Toyota um den Rang des weltweit größten Autobauers kämpft, setzte im November daheim gut fünfmal so viele Fahrzeuge ab wie die Wolfsburger.
Bei VW findet besonders der Passat weiter reißenden Absatz. Das Modell legte im Vergleich zum Vorjahresmonat um 75 Prozent zu. Die zweite tragende Säule ist der Jetta, bei dem der Absatz um etwa 10 Prozent stieg. Seit Jahresbeginn hat VW mehr als 394 000 Autos in den USA verkauft und damit 35 Prozent mehr als in den ersten elf Monaten 2011. Die Stückzahlen der Premiumhersteller liegen merklich niedriger.