Deutsche Bank steht zu Führungsduo Fitschen/Jain

Hamburg/Frankfurt (dpa) - Trotz Skandalen und teurer Prozesse steht der Aufsichtsrat der Deutschen Bank zum Führungsduo Anshu Jain und Jürgen Fitschen. „Wir haben eine starke Führungsmannschaft, deren Leistung Respekt verdient“, sagte der Aufsichtsratsvorsitzende Paul Achleitner dem „Spiegel“.

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„Der Aufsichtsrat steht voll hinter dem Vorstand“, sagte er weiter. In dem jahrelangen Streit mit den Erben des Medienunternehmers Leo Kirch ging Achleitner erstmals einen Schritt auf die Familie zu. „An dieser Stelle ist es mir ein Bedürfnis zu sagen, dass es mir, unabhängig von der Schuldfrage, persönlich sehr leid tut, was Frau Kirch aufgrund dieses Verfahrens durchgemacht hat“, betonte er.

Der frühere Deutsche-Bank-Chef Rolf Breuer hatte 2002 in einem Interview die Kreditwürdigkeit des Medienkonzerns angezweifelt, kurz darauf meldete die Kirch-Gruppe Insolvenz an. Es folgte ein langer Rechtsstreit, der erst vor einigen Wochen mit einem Vergleich über beigelegt wurde. Die Bank muss 925 Millionen Euro zahlen.

Fitschen als heutigem Co-Chef der Bank und Rechtsvorstand Stephan Leithner droht im Kirch-Verfahren eine Anklage wegen versuchten Prozessbetrugs. Die Betroffenen weisen die Vorwürfe zurück. Auch Achleitner nahm sie in Schutz: „Wir stehen loyal zu unseren Mitarbeitern. Es gilt in diesem Lande immer noch die Unschuldsvermutung.“

Zu Vorwürfen, die Deutsche Bank und andere Geldhäuser hätten Wechselkurse manipuliert, sagte Achleitner, es dürfe keine Vorverurteilungen geben.