Deutsche Großkonzerne verdienen prächtig

Frankfurt/Main (dpa) - Mehr Umsatz und deutlich mehr Gewinn: Deutschlands Börsenschwergewichte haben trotz internationaler Krisen im vergangenen Jahr glänzend verdient.

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Nach einer Auswertung der Unternehmensberatung EY (Ernst& Young) stieg der operative Gewinn von 15 Dax-Konzernen, die bislang Zahlen für 2014 vorgelegt haben, um fast ein Viertel auf 64 Milliarden Euro. Der Gesamtumsatz - ohne Banken - kletterte um 6,5 Prozent auf 599 Milliarden Euro. Auch in diesem Jahr haben die Unternehmen EY zufolge Grund zu Optimismus.

„Der niedrige Ölpreis hilft Unternehmen und Verbrauchern, höhere Reallöhne befeuern den Konsum, das Wachstum in den USA und China kommt den deutschen Exporteuren zugute“, sagte EY-Partner Thomas Harms am Freitag. Auch die Nachfrage in der Eurozone dürfte wieder anziehen - vorausgesetzt ein Austritt Griechenlands und damit eine erneute Eskalation der Euro-Schuldenkrise würden verhindert.

Allerdings müssten sich die Unternehmen darauf einstellen, dass auch das aktuelle Jahr turbulent werde. 2014 hatten unter anderem massive Währungsschwankungen, Spannungen mit Russland und der Krieg in der Ostukraine die Wirtschaft in Atem gehalten.

Dennoch sei 2014 ein gutes Jahr für die Mehrheit der deutschen Top-Konzerne gewesen, sagte Harms. Sie profitierten der Studie zufolge besonders von ihren internationalen Geschäften, vor allem China und die USA seien nach wie vor Wachstumsmärkte.

Von den 15 Dax-Konzernen steigerten demnach zwölf ihren operativen Gewinn (Ebit), kein Unternehmen schrieb operativ rote Zahlen. Spitzenreiter war der Autokonzern Daimler mit knapp 11 Milliarden Euro, vor dem Versicherungsriesen Allianz, der 10,4 Milliarden Euro erwirtschaftete. Den stärksten Gewinnanstieg vor Steuern verbuchte die Deutsche Bank (plus 114 Prozent).

Die Konzerne beschäftigten auch mehr Menschen als im Vorjahr. Die Zahl der Mitarbeiter der 15 Unternehmen wuchs unterm Strich um 2 Prozent. Allerdings verzeichneten sechs Konzerne einen Beschäftigungsrückgang, der den Angaben zufolge bei der Commerzbank mit minus 7 Prozent besonders stark ausfiel.