Devisen: Bernanke-Aussagen treiben Euro zurück über 1,32 Dollar
NEW YORK (dpa-AFX) - Nach zuvor zwei schwachen Tagen hat sich der Euro amDienstag etwas erholt. Skeptische Äußerungen von US-Notenbankchef Ben Bernankezur Lage der amerikanischen Wirtschaft trieben die Gemeinschaftswährung deutlichüber die Marke von 1,32 US-Dollar.
Im New Yorker Handel wurden zuletzt 1,3246Dollar gezahlt, nachdem sie am Morgen noch bis auf 1,3143 Dollar gefallen warund so ihren tiefsten Stand seit Mitte Januar markiert hatte. Die EuropäischeZentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs zuvor noch auf 1,3181 (Montag: 1,3327)Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,7587 (0,7504) Euro.
In einer Anhörung vor dem gemeinsamen Wirtschaftsausschuss von Senat undRepräsentantenhaus habe US-Notenbankchef Bernanke mit Blick auf dieamerikanische Wirtschaft "keinen Anlass zu Optimismus gegeben", erklärteDevisenexperte Ulrich Leuchtmann von der Commerzbank die leichte Erholung desEuro. Zur Ankurbelung der lahmenden Wirtschaft stellte Bernanke erneuteStützungsmaßnahmen der Zentralbank in Aussicht. Ein weiterer Kauf vonUS-Staatsanleihen durch die Fed dürfte dem Euro im Handel mit dem DollarAuftrieb verleihen, so der Experte.
Händler begründeten den Anstieg jedoch auch damit, dass Investoren bei derGemeinschaftswährung zuletzt massiv auf fallende Kurse gesetzt hätten und sichnun eindeckten. Zuvor hatten Meldungen vom Treffen der EU-Finanzminister denKurs des Euro noch deutlich belastet. Die jüngsten Stellungnahmen von führendenVertretern der Eurozone seien für die Anleger enttäuschend ausgefallen, sagteExperte Leuchtmann. Das Treffen der Minister in Luxemburg habe ein Zeichen dermangelnden Handlungsfähigkeit der Politik in Europa geliefert.