Devisen: Euro erholt sich nur leicht vom Ausverkauf
NEW YORK (dpa-AFX) - Der Kurs des Euro hat sich am Mittwoch imUS-Handel nur leicht vom Ausverkauf im europäischen Geschäft erholt. DieGemeinschaftswährung kostete zuletzt 1,3138 Dollar. Eine enttäuschende Auktionspanischer Staatsanleihen hatte den Euro zuvor auf den tiefsten Stand seit mehrals zwei Wochen gedrückt.
Zuvor hatten bereits Aussagen der US-Notenbank dieeuropäische Gemeinschaftswährung auf Talfahrt geschickt. Innerhalb von 24Stunden hatte sie mehr als zwei Cent verloren und war bis auf 1,3106 Dollargefallen. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs auf 1,3142(Dienstag: 1,3315) Dollar festgesetzt.
Das Signal zum Euro-Ausverkauf lieferte die US-Notenbank am Vorabend: DieFed hat einer weiteren geldpolitischen Lockerung vorerst eine Absage erteilt,wie das Protokoll der letzten Sitzung gezeigt hatte. "Während im Januar nocheinige Geldpolitiker eine baldige Ausweitung der Aufkäufe forderten, fehltediesmal diese Einschätzung", sagte Lothar Heßler, Experte vom Bankhaus HSBCTrinkaus. Der Dollar erhielt daraufhin massiv Auftrieb.
Eine spanische Anleiheauktion brachte die geschwächte Gemeinschaftswährunganschließend weiter unter Druck: Madrid hatte deutlich höhere Zinsen bietenmüssen, um frisches Geld bei Investoren einzusammeln. Am Sekundärmarkt, woumlaufende Papiere gehandelt werden, waren die Risikoaufschläge deutlichangezogen. Der EZB-Zinsentscheid und die anschließende Pressekonferenz vonNotenbankchef Mario Draghi gerieten zur Randnotiz und verpufften amDevisenmarkt. Es seien "weder Signale für eine weitere Leitzinssenkung noch füreine erhöhte Liquiditätsbereitstellung" geliefert worden, sagte Ulrich Wortberg,Experte der Landesbank Hessen-Thüringen.