Devisen: Euro fällt trotz schwacher US-Daten unter 1,44 US-Dollar - Chartbild
NEW YORK (dpa-AFX) - Der Euro hat am Mittwoch trotz abermalsenttäuschender US-Konjunkturdaten nachgegeben. Die Gemeinschaftswährung fielunter die Marke von 1,44 US-Dollar und notierte zuletzt bei 1,4384 Dollar.Händler begründeten dies mit dem angeschlagenen Chartbild.
Weil viele Anlegernicht damit rechneten, dass der Euro den Widerstand bei circa 1,4455 Dollarnachhaltig überwindet, sei der Eurokurs unter Druck geraten. Die EuropäischeZentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs zuvor auf 1,4408 (Dienstag: 1,4385)Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,6941 (0,6952) Euro.
Nachdem der Euro in den vergangenen Tagen zusehends von schwachenKonjunkturdaten aus den USA profitieren konnte, blieb dieser Effekt zurWochenmitte aus. Neue Zahlen aus der weltgrößten Volkswirtschaft enttäuschtenabermals und nähren unter Ökonomen zusehends Zweifel an der Robustheit desUS-Aufschwungs. So teilte der US-Arbeitsmarktdienstleister ADP für Mai einensehr schwachen Beschäftigungszuwachs in der Privatwirtschaft mit. Analystenwerteten die Zahlen als schlechtes Omen für den am Freitag anstehendenoffiziellen Arbeitsmarktbericht der US-Regierung.
Darüber hinaus brach mit dem ISM-Index für die Industrie ein wichtigerFrühindikator regelrecht ein. "Die US-Konjunktur ist derzeit starkem Gegenwindausgesetzt", kommentierte Devisenexperte Lutz Karpowitz von der Commerzbank.Nach einem schwachen US-Wachstum im ersten Quartal hatten viele Experten bislangmit einer Wachstumsbeschleunigung im zweiten Vierteljahr gerechnet. Mit jederschwachen Konjunkturzahl wird dieses Szenario aber immer fraglicher. "DerUS-Notenbank dürfte diese Entwicklung gar nicht gefallen. Eine Abkehr von ihrerNullzinspolitik rückt damit immer ferner in die Zukunft", sagte Karpowitz. Diesdürfte den Euro trotz anhaltender Schuldenkrise stützen.