Devisen: Euro gerät nach schwachen US-Konjunkturdaten stark unter Druck
FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Kurs des Euro ist am Montag nachschwachen US-Konjunkturdaten stark unter Druck geraten. Die europäischeGemeinschaftswährung wurde mit 1,4196 US-Dollar gehandelt. Die EuropäischeZentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am frühen Nachmittag noch auf 1,4415(Freitag: 1,4260) Dollar festgesetzt.
Der Dollar kostete damit 0,6937 (0,7013)Euro.
Der Euro war nach einem enttäuschend ausgefallenen US-Einkaufsmanagerindexfür die Industrie stark unter Druck geraten. "Diese Reaktion mag auf den erstenBlick verwundern, aber die Risikoabneigung hat die Anleger aus dem Eurogetrieben", erklärte Jana Meier Devisenexpertin von HSBC Trinkaus die auf denersten Blick ungewöhnliche Kursentwicklung. Der US-Einkaufsmanagerindex wardeutlich stärker gesunken als erwartet. Mit 50,9 Punkten signalisiert er nurnoch ein leichtes Wirtschaftswachstum. Der ISM-Index gilt als wichtigsterFrühindikator der US-Wirtschaft.
Auf den sich abzeichnenden Schuldenkompromiss in den USA hatte der Eurohingegen mit deutlichen Kursgewinnen reagiert. "Dies hatte für Beruhigung an denMärkten gesorgt und so den Euro gestützt", sagte Meier. Diese Beruhigung seijedoch nur vorübergehenden gewesen. Die Angst vor einer weltweiten Abkühlung derWeltwirtschaft belaste jetzt den Euro stark. Zuletzt hätten sich weltweitKonjunkturindikatoren eingetrübt. Bis zum Mittagshandel war der Euro bis auf1,4454 Dollar gestiegen. Im Nachmittagshandel fiel er dann nach den schwachenUS-Daten um über zwei Cent. Zum Schweizer Franken sank der Euro auf einRekordtief von 1,1087 Franken.
Zu anderen wichtigen Währungen hatte die EZB die Referenzkurse für einenEuro auf 0,87955 (0,87485) britische Pfund , 110,84 (110,59)japanische Yen und 1,1270 (1,1418) Schweizer Franken fest. Der Preis für eine Feinunze Gold wurde in London am Nachmittag mit1.623,00 (1.628,50) Dollar gefixt. Ein Kilogramm Gold kostete 35.350,00(35.750,00) Euro.