Devisen: Euro gewinnt trotz anhaltender Unsicherheit
FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Euro hat am Mittwoch gewonnen. Trotzschwacher Konjunkturdaten und anhaltender Sorgen um Griechenland konnte dieGemeinschaftswährung erstmals seit fünf Handelstagen wieder zulegen.
AmVormittag kletterte der Euro bis auf 1,2757 US-Dollar, zuletzt wurde er etwasschwächer bei 1,2736 Dollar gehandelt. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatteden Euro-Referenzkurs am Dienstag noch auf 1,2695 (Montag: 1,2735) Dollarfestgesetzt.
Lichtblicke in der Schuldenkrise kamen zur Wochenmitte aus Italien undSpanien. Rom traute sich erstmals in diesem Jahr, Investoren mit einerultralangen Anleihe anzuzapfen, und konnte einen überzeugenden Auftritt bieten.Spaniens Banken lösen sich laut jüngsten Zahlen der dortigen Zentralbank langsamwieder vom Tropf der EZB. Die Ausleihungen der Institute gingen demnach imOktober um 9,7 Prozent zurück.
Dennoch dominieren die negativen Meldungen im Währungsraum: So geht dasGerangel um die Schuldentragfähigkeit des hartnäckigsten KrisenfallsGriechenland weiter. Internationaler Währungsfonds (IWF) und Eurogruppe streitenöffentlich über den weiteren Sanierungskurs. Die deutsche Regierung erklärteunterdessen abermals, der von Eurogruppenchef Jean-Claude Juncker angekündigteAbschlussbericht der "Troika" aus Kontrolleuren von EU, EZB und IWF liege nachwie vor nur auszugsweise vor.
Im Schlagschatten der Dauerkrise wird die Wirtschaft der Eurozone immerstärker in Mitleidenschaft gezogen: Im September brach die Industrieproduktionim Vergleich zum Vormonat um 2,5 Prozent ein, wie die Statistikbehörde Eurostatmitteilte. Experten hatten lediglich mit einem Minus von 2,0 Prozent gerechnet.Im Jahresvergleich beträgt der Rückgang 2,3 Prozent.