Devisen: Euro gibt zum Wochenausklang nach - Schuldenkrise belastet
FRANKFURT (dpa-AFX) - Die wieder hochkochende Schuldenkrise hat den Euro zum Wochenausklang belastet. Im Tief sank die Gemeinschaftswährungam Freitag auf 1,4392 Dollar und kostete damit knapp einen Cent weniger als amMorgen.
Bis zum späten Nachmittag erholte sich der Euro wieder etwas und kostetezuletzt 1,4420 Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkursgegen Mittag auf 1,4450 (Donnerstag: 1,4401) Dollar festgesetzt. Der Dollarkostete damit 0,6920 (0,6944) Euro.
Händler begründeten die Verluste des Euro mit Spannungen am europäischenStaatsanleihemarkt. So sind die Risikoaufschläge für griechische undportugiesische Staatspapiere auf neue Rekordstände seit der Euro-Einführunggestiegen. Als Grund wurde zum einen die abermalige Herabstufung derKreditwürdigkeit Irlands durch die US-Ratingagentur Moody's genannt. Zudemhalten sich an den Finanzmärkten hartnäckig Spekulationen über einenSchuldenschnitt in Griechenland. Das hochverschuldete Euro-Land musste bereitsim Frühjahr 2010 mit Hilfskrediten vor der Staatspleite gerettet werden.
"Die Schuldenkrise hat den Euro zwar belastet, man sollte die Entwicklungaber nicht dramatisieren", sagte Devisenexperte Thomas Amend vom Bankhaus HSBCTrinkaus. Er verwies insbesondere auf das sehr hohe Niveau derGemeinschaftswährung. Trotz jüngster Verluste kostet der Euro immer noch sovielwie zuletzt Anfang 2010. Zudem hat sich der Euro auch am Freitag nicht ausseiner Handelsspanne vom Wochenanfang bewegt. Als Grund für den starken Eurogilt vor allem die lasche US-Geldpolitik, bei gleichzeitiger Straffung dereuropäischen Geldpolitik.
Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einenEuro auf 0,88380 (0,88250) britische Pfund , 120,37 (119,85)japanische Yen und 1,2897 (1,2879)Schweizer Franken fest. Der Preis für eine Feinunze (31,1 Gramm) Gold wurde in London amNachmittag mit 1.476,75 (1.465,75) Dollar gefixt. Ein Kilogramm Gold kostete32.220,00 (31.870,00) Euro.