Devisen: Euro legt zu - Zuversicht in Griechenland steigt
FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Euro hat am Donnerstag sichtlich vonsteigender Zuversicht für den griechischen Schuldenschnitt profitiert. GegenMittag kostete die Gemeinschaftswährung 1,3220 US-Dollar und damit fast einenCent mehr als im frühen Handel.
Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte denReferenzkurs am Mittwochmittag auf 1,3120 (Dienstag: 1,3153) Dollar festgesetzt.
Die Chancen, dass die Umschuldung Griechenlands ohne Kollateralschäden überdie Bühne geht, sind zuletzt merklich gestiegen. Zwar liegen keine offiziellenZahlen über die Beteiligung des privaten Sektors am Schuldenschnitt vor. Siewerden erst am frühen Freitagmorgen erwartet. Vor Ablauf der Rückmeldefrist amheutigen Abend scheint aber zumindest die Gefahr einer ungeordneten Staatspleitegebannt zu sein.
An den Märkten kolportierte Zahlen lassen darauf schließen, dass sichbereits jetzt deutlich mehr als die Hälfte aller Gläubiger, die griechischeStaatstitel nach Athener Recht halten, mit dem Schuldenschnitt einverstandenerklärt hat. Damit hätten auch zwei Drittel dieser Gläubiger automatisch denUmschuldungsklauseln zugestimmt, weshalb Griechenland die CACs aktivieren undden Forderungsverzicht auf alle Gläubiger ausweiten könnte. Eine ungeordneteStaatspleite Athens - an den Märkten als "Horrorszenario" gehandelt - wäre somitvom Tisch.
Im weiteren Verlauf rücken neben Griechenland die NotenbankenGroßbritanniens und des Euroraums in den Fokus. Zwar werden weder bei der Bankof England noch bei der EZB entscheidende Schritte erwartet. EZB-Präsident MarioDraghi dürfte aber mit zahlreichen Fragen zur Schuldenkrise und dem griechischenSchuldenschnitt konfrontiert werden.